Gründer favorisiert Stattbad

Kommt das Skateboard-Museum im Wedding?

Derzeit sind die Exponate des Museums im Stattbad nur zwischengelagert. Jürgen Blümlein (l.) würde sie dort gerne dauerhaft sehen. Neben ihm: Jochen Küpper vom Stattbad Wedding und TU-Dozent Johann Jörg (r.).
Derzeit sind die Exponate des Museums im Stattbad nur zwischengelagert. Jürgen Blümlein (l.) würde sie dort gerne dauerhaft sehen. Neben ihm: Jochen Küpper vom Stattbad Wedding und TU-Dozent Johann Jörg (r.). Zur Foto-Galerie
In Berlin gibt es fast 180 Museen. Über Zucker, Musikinstrumente, Technikgeschichte, Currywurst, antike Kunst und viele weitere klassische oder ungewöhnliche Ausstellungsthemen können sich Besucher in der Hauptstadt umfassend informieren. Jürgen Blümlein würde gern ein weiteres Museum eröffnen: das Skateboard Museum.

Die Sammlung des von Blümlein 2003 in Stuttgart gegründeten Skateboard-Museums mit etwa 1.000 Exponaten ist derzeit im Stattbad Wedding eingelagert. Dort haben Studenten der Technischen Universität nun der Öffentlichkeit in einer Ausstellung sechs mögliche Konzepte für die Neueröffnung des Museums vorgestellt.

„Danke Stuttgart – Wiedereröffnung in Berlin 2015“ steht auf der Internetseite des Skateboard Museums. Neun Jahre lang war die europaweit einzigartige Sammlung in Stuttgart zuhause, dann endete der Mietvertrag, das Museum musste umziehen. Da Jürgen Blümlein inzwischen im Berliner Wedding wohnte, lag ein Umzug in die Hauptstadt nahe. Hier arbeitet er seit 2013 auf eine Neueröffnung hin. Im Stattbad Wedding in der Gerichtstraße fand er Unterstützung: Raum für seine Exponate und große Sympathien für Jugend- und Skateboardkultur.

Entwürfe für das Skateboard Museum. Foto: Hensel
Der Museumsgründer ist überzeugt, dass das Skateboard Museum für Berlin eine Bereicherung wäre, gerade für ein junges Publikum: „Was wir zu bieten haben ist eine gute Sammlung mit großer Strahlkraft.“ Schritt für Schritt will Jürgen Blümlein sein Museum neu entstehen lassen. Im Sommer haben Studierende des Studiengangs Bühnenbild/Szenischer Raum der Technischen Universität sechs Ausstellungskonzepte erarbeitet, die im Stattbad gerade der Öffentlichkeit präsentiert worden sind. Alle kombinieren die Ausstellung zur Geschichte des Skateboards mit einer Ausstellung über urbane Kultur.

Interaktiv, persönlich, musikalisch

Die Konzepte sind trotzdem sehr verschieden, gehen aber alle weit über die bloße Wissensvermittlung anhand von Schautafeln und Vitrinen hinaus. Die Skateboardkultur soll mit Musik, persönlichen Geschichten und interessanten Mitmachelementen erlebbar werden. „Eine gute Sammlung allein reicht heutzutage nicht aus. Heute müssen Ausstellungen eine gute Szenografie haben, um das Publikum zu erreichen“, erklärt Dozent Johann Jörg, der die Studenten anleitete. Und er ist zufrieden, lobt die Dramaturgie und die Spannung in allen sechs Entwürfen.

Welcher Entwurf wird nun umgesetzt? Die Entscheidung hat für Jürgen Blümlein noch keine Dringlichkeit. Er freut sich zunächst über die ganz neuen Sichtweisen auf das Thema und geht erst mal den nächsten notwendigen Schritt auf dem Weg zur Neueröffnung. Im Vordergrund stehen jetzt die Fragen, in welchen Räumen das Museum eröffnen kann und woher das nötige Geld für die Umsetzung kommt.

Gerne würde Blümlein mit den Rollbrettern im Stattbad Wedding bleiben, auch die Studenten haben ihre Ideen fiktiv in die erste Etage des Stattbades hinein geplant. „Das Stattbad ist im Moment noch nicht geeignet, es müsste umgebaut werden. Außerdem bräuchten wir vom Eigentümer eine langfristige Zusage“, erklärt Jürgen Blümlein. Für den Fall, dass das Stattbad nicht die neue Adresse des Skateboard Museums werden kann, sucht Blümlein nach Ausweichstandorten – am liebsten im Wedding. Doch auch am Geld fehlt es noch. Dozent Johann Jörg schätzt, dass die benötigte Summe sechsstellig ist. Deshalb sucht das geplante Museum jetzt Sponsoren und Unterstützer.

Museumsgründer Jürgen Blümlein hofft, dass zu schaffen ist, was auf der Website steht: Neueröffnung in Berlin 2015. Aber auch wenn das nicht klappt, bleibt er entspannt. „Die Sammlung hat ja kein Verfallsdatum. Wir können das Museum auch noch in fünf Jahren eröffnen“, sagt er.

Weitere Informationen zum Skateboard Museum bekommt ihr auf dessen Webseite.

Foto Galerie


Quelle: QIEZ / externe Quelle

Stattbad Wedding, Gerichtstr. 65, 13347 Berlin

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