Den Kompromissvorschlag will der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD) im BVV-Stadtentwicklungsausschuss erläutern (Mittwoch, 10. Juni, ab 17.30 Uhr im Rathaus Charlottenburg, Minna-Cauer-Saal). Drei Mal hatten sich Vertreter des Bezirksamts und der BVV-Fraktionen mit „Vertrauensleuten“ von Anwohner-Initiativen getroffen, die unterschiedlicher Meinung zur geplanten Neugestaltung des Olivaer Platzes nahe dem Kurfürstendamm für 2,5 Millionen Euro sind.
Mehrere Intiativen mit unterschiedlichen Ansichten
Dem Vernehmen nach zeigte sich die Mitbegründerin der Initiative „Olivaer Platz retten“, die Sozialwissenschaftlerin Cornelia Kirchner, grundsätzlich einverstanden. Doch es bleibt kompliziert, denn die Bürgerinitiative hat sich nach internen Querelen gespalten. Eine Gruppe um den früheren Chef der Berliner Flughäfen, Hans-Henning Romberg, wünscht weiterhin keine Änderungen außer einer Sanierung und besserer Pflege der Grünanlage. Romberg hatte eine Klage gegen den Bebauungsplan angekündigt, sobald dieser festgesetzt sei. Daran habe sich nichts geändert, sagt er. Auch eine am Olivaer Platz ansässige Anwaltskanzlei drohte mit einer Klage.
Nun wird es zunehmend unübersichtlich, weil gleich zwei kritische Initiativen existieren, die den selben Namen beanspruchen. Im April hatte die Mehrheit der Mitglieder Kirchner ausgeschlossen. Ihr oft scharfer Ton schade der Sache, hieß es. Daraufhin betonte Kirchner, sie habe einen Verein gegründet und sei dessen einzige rechtmäßige Vertreterin. Die vom Berliner CDU-Abgeordneten Stefan Evers und dem Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Gröhler (beide CDU) gegründete Webseite www.olivaer-platz-retten.de gehört nun ihr.
Die Umbaupläne gehen vor allem auf die erste Bürgerinitiative zurück, den „Förderkreis Neuer Olivaer Platz e.V.“ um die SPD-Politikerin Monica Schümer-Strucksberg. Sie war früher Referatsleiterin bei der Berliner Stadtentwicklungsverwaltung für das Projekt „Soziale Stadt“.