Klingsorstraße, Berlin Steglitz, gutbürgerliche Idylle. In der Luft liegt ein ganz feiner, dezenter Hauch von süßem Backwerk. Ein paar Schritte noch, dann steht MEIN ROSINENBOMBER vor der Konditorei Rabien, die hier seit 1970 ihre Kuchen, Torten und Pralinen herstellt. Legendär ist der Baumkuchen.
Dieser „Spießkuchen“ wie er auch früher einmal genannt wurde, entsteht in Handarbeit mit ausschließlich natürlichen Zutaten, wie Konditormeister Klaus Rabien erklärt. Der Seniorchef, inzwischen 78, ist noch voll im Geschäft, betreut Presseleute und Website und erledigt den E-Mail-Verkehr, während Sohn Johannes das operative Geschäft führt und neue Produkte, insbesondere Pralinen, entwickelt.
Drei Sorten Baumkuchen nach Familienrezept
In der Backstube ist die Baumkuchenproduktion in vollem Gange. Mit der Kelle trägt der Konditor auf eine sich drehende Stange den Teig auf. Die duftende Masse, hergestellt nach überliefertem Familienrezept, haftet, der Spieß dreht sich weiter und wird an der offenen Flamme des Ofens gebacken. Insgesamt werden 13 solcher Schichten aufgetragen, dann hat der Baumkuchen seinen endgültigen Umfang erreicht. Fünf Kilo schwer ist jeder Spieß nach einer Stunde. Nun muss er auskühlen bevor er mit weißer Zuckerglasur oder dunkler Zartbitterschokolade überzogen wird. Eine Besonderheit ist der Ingwerbaumkuchen, den Klaus Rabien vor Jahrzehnten selbst entwickelt hat. Zum Schluss befreit man den Baumkuchen vom Spieß und teilt die Leckerei in verkaufsfertige Stücke zwischen 500 Gramm und 3 Kilo.
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Mehr als 130 Jahre Potsdamer und Berliner Geschichte
Die Baumkuchen-Fans kommen überwiegend aus Berlin. Aber nicht nur. Über das Internet gehen Bestellungen aus der ganzen Welt ein, besonders die Japaner haben den Baumkuchen aus dem Hause Rabien in Herz und Geschmackszentrum geschlossen. Kein Wunder, denn die Bewohner Nippons lieben Traditionen. Und die hat das Haus Rabien reichlich. Die historische Spur führt zurück ins Potsdam des Jahres 1878, als Ernst Rabien das Unternehmen gründete und später Hofconditormeister am königlichen Schloss zu Potsdam wurde. 1952 verließen die Rabiens das Territorium der DDR und siedelten in die Sedanstraße, im Westberliner Steglitz über. 1970 zog man an den heutigen Standort.
Das volle Programm eines Konditor-Meisterbetriebs
Natürlich hat die Konditorei, die inzwischen 24 Mitarbeiter beschäftigt, nicht nur Baumkuchen zu bieten. So sind Pralinen und rund vierzig verschiedene Torten gefragte Objekte der Begierde, darunter solche wie die Sanssouci-Torte mit Nougat, Kirschwasser und Baumkuchen oder die Jubiläumstorte mit Walnuss, Whisky, Mocca und Baiser. Und selbstverständlich gibt es in der Weihnachtszeit Stollen, Lebkuchen oder Dominosteine. Für ganz anspruchsvolle Kunden fertigt man hier im Süden Berlins auch echte Kunstwerke aus den feinen Zutaten. Da darf es auch schon mal ein Nachbau der Kongresshalle, des Fraunhofer Instituts oder die Segelyacht des letzten deutschen Kaisers sein. Wer nicht über ein solches Budget verfügt, der lässt sich ganz individuell eine Fototorte mit eigenem Bildmotiv backen. Hier gibt‘s eben für jeden Geschmack die passenden Kalorien.
Rosine: Die Produkte der Konditorei Rabien sind nach unserer Definition regionale Qualitätsrosinen, die ihren Preis haben. Wer sich etwas gönnen, sich belohnen oder Freude schenken will, ist hier richtig. Wer sparsam genießt, hat ohnehin mehr davon. Beispiele: 500 g Baumkuchen weiß, für 18 Euro, in Zartbitterschokolade oder als Ingwerbaumkuchen 19 Euro. Die kompletten Produkte und die Preise gibt’s auf der Website.
Dieser Artikel erschien zuerst bei www.mein-rosinenbomber.de. Das Motto dieses Blogs ist: „Leben wie ein Rockstar. Zahlen wie eine Tanzkapelle!“ Damit das klappt, sucht das Team nach den Rosinen unter den vielen schönen Orten und Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg. Es geht also um alles, das einzigartig und günstig ist. Das sind dann die „Preisrosinen“ (gratis oder besonders preiswert) und „Qualitätsrosinen“ (besonders toll), die wir auch auf QIEZ.de vorstellen dürfen.