Ein ganzes Jahrhundert Freundschaft haben Deutschland und Afghanistan in diesem Jahr vorzuweisen. Aus diesem Anlass kommen in der ersten und zweiten Dezemberwoche Künstler, Fotografen, Wissenschaftler, Clubmusiker, Politiker und Filmschaffende zusammen, um in Berlin die afghanische Kultur zu zelebrieren. Und das sind unsere Highlights:
Von den Taliban verbotene Klänge
Den Auftakt machen am Mittwoch um 20 Uhr etablierte und jüngere Musiker beider Länder mit der Veranstaltung „Safar in Concert“ im Deutschen Historischen Museum. Zusammen bringt die multikulturelle Combo auf traditionellen Instrumenten historische afghanische Kompositionen in einem aktuellen Gewand auf die Bühne.
Ein Blick in die Kristallkugel
Nun gut, ein bisschen mehr als Wahrsagerei ist das Symposium „Future Now: Afghanistan“, das am Donnerstag an der TU Berlin stattfindet, dann doch. Unter der Federführung von Afghanistan-Experte Günther Knabe diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Medien, Kultur, Politik und Wissenschaft über die aktuellen Entwicklungen am Hindukusch. Achtung: Hier kann nicht jeder teilnehmen und es ist eine Anmeldung erforderlich! Alle anderen Round-Table-Fans können sich aber ab dem 7. Dezember den englischsprachigen Videomitschnitt auf dem Youtube-Channel des Auswärtigen Amtes ansehen.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Am 3. und 4. Dezember finden jeweils ab 18 Uhr die Vernissagen zweier Fotoausstellungen statt, in denen Afghanistan einmal anders fokussiert wird. In „I see you“ zeigen am Donnerstag prominente Fotografen wie der Pulitzerpreisträger Massoud Hossaini in der Galerie I am Space das Land aus ihrer gesellschaftskritischen Perspektive. Street-Art-Künstler Kabir Mokamel präsentiert die Bilder seiner Anti-Korruptionskampagne, bei der übergroße Augen von den grauen Betonwänden Kabuls blicken. Am Freitag geht es in der Galerie Pavlov’s Dog mit der Ausstellungseröffnung von „Skate Girls of Kabul“ weiter. Die Porträts skateboardfahrender afghanischer Mädchen, abgelichtet von der britischen Fotografin Jessica Fulford-Dobson, beeindrucken als Kunstwerke und sind gleichzeitig Botschafter für Chancen, Hoffnung und Freiheit. Beide Schauen laufen noch bis zum 19. Dezember bei freiem Eintritt.
Afghanistan goes Hollywood
„Cinemafghanistan“ heißt das Filmfestival, das im Rahmen der Kulturwoche vom 4. bis 6. Dezember jeweils um 17, 20 und 22 Uhr im Hackesche Höfe Kino Streifen rund um den Hindukusch zeigt. Mit dabei sind Filme aller Genres. Unser QIEZ-Tipp: Die Deutschland-Premiere von „Utopia“ am Freitag um 20 Uhr. Das oscarnominierte Drama erzählt die Geschichte einer Afghanin, die sich in Großbritannien künstlich befruchten lässt. Ihr Plan könnte so gut verlaufen, wäre da nicht ein junger Medizinstudent, der die Probe des Samenspenders mit seiner eigenen vertauscht…
UTOPIA – Official Trailer HD from Worldfilm Production on Vimeo.
Dickes K oben an der Spree
Die Taliban mögen es verboten haben, aber das Tanzen lassen sich unsere Freunde vom Hindukusch nicht nehmen. Dementsprechend wird am Sonntag ab 21 Uhr in der Platoon Kunsthalle der „Klub Kabul“ eröffnet und ordentlich abgefeiert. Hier treffen Hip Hop auf Weltmusik, Hippies auf Hipster und Elektro auf Vibrafon. Für angemessene Clubstimmung sorgen u.a. Jan Mir, Taman Noor, Christian Burchard (Embryo), die 143Band und die Gebrüder Teichmann.
Nähere Infos zum Programm und dem Hintergrund der Afghanischen Kulturwoche findest du hier.