Afghanische Kulturwoche

Wo du den Hindukusch hautnah erleben kannst

Hauptstadtkind und Ritter-Butzke-DJ Jan Mir legt am Samstag bei der offiziellen Party zur Afghanischen Kulturwoche in der Platoon Kunsthalle auf.
Hauptstadtkind und Ritter-Butzke-DJ Jan Mir legt am Samstag bei der offiziellen Party zur Afghanischen Kulturwoche in der Platoon Kunsthalle auf. Zur Foto-Galerie
Berlin - Stolze 100 Jahre wird sie alt. Das muss angemessen gefeiert werden! Deshalb verwandelt sich die Stadt vom 2. bis 9. Dezember 2015 in ein Mekka afghanischer Kunst und Kultur. QIEZ verrät, was es mit dieser außergewöhnlichen Kulturwoche auf sich hat und welche Highlights du nicht verpassen darfst.

Ein ganzes Jahrhundert Freundschaft haben Deutschland und Afghanistan in diesem Jahr vorzuweisen. Aus diesem Anlass kommen in der ersten und zweiten Dezemberwoche Künstler, Fotografen, Wissenschaftler, Clubmusiker, Politiker und Filmschaffende zusammen, um in Berlin die afghanische Kultur zu zelebrieren. Und das sind unsere Highlights:

Von den Taliban verbotene Klänge

Den Auftakt machen am Mittwoch um 20 Uhr etablierte und jüngere Musiker beider Länder mit der Veranstaltung „Safar in Concert“ im Deutschen Historischen Museum. Zusammen bringt die multikulturelle Combo auf traditionellen Instrumenten historische afghanische Kompositionen in einem aktuellen Gewand auf die Bühne.  

Ein Blick in die Kristallkugel

Nun gut, ein bisschen mehr als Wahrsagerei ist das Symposium „Future Now: Afghanistan“, das am Donnerstag an der TU Berlin stattfindet, dann doch. Unter der Federführung von Afghanistan-Experte Günther Knabe diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Medien, Kultur, Politik und Wissenschaft über die aktuellen Entwicklungen am Hindukusch. Achtung: Hier kann nicht jeder teilnehmen und es ist eine Anmeldung erforderlich! Alle anderen Round-Table-Fans können sich aber ab dem 7. Dezember den englischsprachigen Videomitschnitt auf dem Youtube-Channel des Auswärtigen Amtes ansehen.

Szene aus dem Dokumentarfilm Skateistan. (c) Afkw/Cinemafghanistan/Film Skateistan

Ich sehe was, was du nicht siehst

Am 3. und 4. Dezember finden jeweils ab 18 Uhr die Vernissagen zweier Fotoausstellungen statt, in denen Afghanistan einmal anders fokussiert wird. In „I see you“ zeigen am Donnerstag prominente Fotografen wie der Pulitzerpreisträger Massoud Hossaini in der Galerie I am Space das Land aus ihrer gesellschaftskritischen Perspektive. Street-Art-Künstler Kabir Mokamel präsentiert die Bilder seiner Anti-Korruptionskampagne, bei der übergroße Augen von den grauen Betonwänden Kabuls blicken. Am Freitag geht es in der Galerie Pavlov’s Dog mit der Ausstellungseröffnung von „Skate Girls of Kabul“ weiter. Die Porträts skateboardfahrender afghanischer Mädchen, abgelichtet von der britischen Fotografin Jessica Fulford-Dobson, beeindrucken als Kunstwerke und sind gleichzeitig Botschafter für Chancen, Hoffnung und Freiheit. Beide Schauen laufen noch bis zum 19. Dezember bei freiem Eintritt.

Afghanistan goes Hollywood

„Cinemafghanistan“ heißt das Filmfestival, das im Rahmen der Kulturwoche vom 4. bis 6. Dezember jeweils um 17, 20 und 22 Uhr im Hackesche Höfe Kino Streifen rund um den Hindukusch zeigt. Mit dabei sind Filme aller Genres. Unser QIEZ-Tipp: Die Deutschland-Premiere von „Utopia“ am Freitag um 20 Uhr. Das oscarnominierte Drama erzählt die Geschichte einer Afghanin, die sich in Großbritannien künstlich befruchten lässt. Ihr Plan könnte so gut verlaufen, wäre da nicht ein junger Medizinstudent, der die Probe des Samenspenders mit seiner eigenen vertauscht…

 

UTOPIA – Official Trailer HD from Worldfilm Production on Vimeo.

 

Dickes K oben an der Spree

Die Taliban mögen es verboten haben, aber das Tanzen lassen sich unsere Freunde vom Hindukusch nicht nehmen. Dementsprechend wird am Sonntag ab 21 Uhr in der Platoon Kunsthalle der „Klub Kabul“ eröffnet und ordentlich abgefeiert. Hier treffen Hip Hop auf Weltmusik, Hippies auf Hipster und Elektro auf Vibrafon. Für angemessene Clubstimmung sorgen u.a. Jan Mir, Taman Noor, Christian Burchard (Embryo), die 143Band und die Gebrüder Teichmann.

Nähere Infos zum Programm und dem Hintergrund der Afghanischen Kulturwoche findest du hier.

Foto Galerie

Platoon Kunsthalle, Schönhauser Allee 9, 10119 Berlin

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