Selbst Bela B. hat „Kuhls Kosmos“ von Thor Kunkel gelesen – und sich dabei „so gut schlecht gefühlt“ wie selten. So steht es auf der Webseite des herausgebenden Pulp Master Verlags, der derzeit sein Programm im Krimisalon der Bruno-Lösche-Bibliothek präsentiert. Gleiches gilt für den Alexander Verlag Berlin, der in seiner Krimireihe unter anderem die unter Kennern äußerst geschätzten US-Autoren Ross Thomas und Charles Willeford herausbringt. Gemein ist den beiden Berliner Verlagshäusern, dass sie sich auf die härteren, abseitigeren und kritischeren Vertreter der Kriminalliteratur spezialisiert haben, die gerne übersehen werden. Dabei gibt es für die „Noir“- und „Pulp“-Varianten des Genres prominente Vorbilder wie Raymond Chandler oder Dashiell Hammett.
Schon die Kooperation mit Alexander und Pulp Master zeigt: Die Bibliothek setzt nicht nur auf weithin bekannte Schriftsteller. Fast 6.000 Krimis hat sie inzwischen im Sortiment. Dazu kommen über 1.500 Hörbücher und rund 600 DVDs mit Filmen aus dem Genre. Auf Bezirksebene liegt die sonst eher kleine Bücherei damit ganz vorne. Einzigartig in Berlin ist aber vor allem, dass es einen eigenen Raum für die Krimileser gibt. In dem kann in bequemen Sesseln schon mal probegeschmökert werden. Einen Salon wie in einem Schloss, mit schweren Teppichen und holzvertäfelten Wänden, darf man allerdings nicht erwarten. Das Ambiente ist dann doch eher so, wie man es sich in einer öffentlichen Bibliothek vorstellt.
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