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Der Krypto-Crash: Wie wirkt sich das Ganze auf die Wirtschaft aus?

Der Krypto-Crash hat ein kleines Beben in der Szene ausgelöst - wie steht es um die Auswirkung auf die reale Wirtschaft?
Der Krypto-Crash hat ein kleines Beben in der Szene ausgelöst - wie steht es um die Auswirkung auf die reale Wirtschaft?
Kryptowährungen haben in den letzten Jahren eine erstaunliche Wandlung durchgemacht. Lange Zeit galten digitale Währungen vor allem als dubioses Zahlungsmittel im Darknet und darüber hinaus als äußerst volatiles Asset in Bezug auf die Geldanlage. Mittlerweile hat die Bedeutung der Coins jedoch erheblich zugenommen: So gelten Bitcoins in El Salvador als öffentliches Zahlungsmittel und immer mehr institutionelle Anleger investieren in digitale Währungen. Deren Volatilität hat schon öfter zu Kursstürzen geführt, doch der aktuelle Crash könnte anders sein und sich nachhaltig auswirken. Doch was steckt dahinter?

Krypto-Crash: Was ist passiert?

Die aktuelle Krypto-Krise wurde diesmal durch sogenannte Stablecoins ausgelöst. So sank der Kurs von TerraUSD auf 36 Cent pro Coin, obwohl es sich bei Stablecoins um ein Konstrukt handelt, was fest an eine Fiat-Währung wie in diesem Fall an den US-Dollar geknüpft ist. In der Theorie sollte ein TerraUSD also immer genau einen US-Dollar wert sein. Damit wollen Krypto-Experten die Märkte eigentlich stabilisieren und eine Brücke zwischen digitalen und herkömmlichen Währungen schaffen.

Dies funktioniert normalerweise über einen einfachen Mechanismus: Für jeden ausgegebenen Stablecoin halten die verantwortlichen einen US-Dollar als Absicherung in der Hinterhand. Stablecoins wie Tether oder USD Coin arbeiten nach eigenen Angaben genau auf diese Weise. TerraUSD hingegen gehört zu den sogenannten „algorithmischen Stablecoins“, die keine komplette Dollar-Absicherung bieten. Vielmehr wurde hier die Kryptowährung Luna als Absicherung verwendet und die Verantwortlichen machten hohe Versprechungen von Renditen um die 20% pro Jahr. Als die Blase platzte, kehrten die Anleger dem Stablecoin scharenweise den Rücken – ein enormer Vertrauensverlust.

Kurse von bekannten Kryptowährungen sind ebenfalls erheblich gesunken

Bekannte Kryptowährungen wie der Bitcoin hatten schon vor dem Crash mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die allgemeine wirtschaftliche und politische Situation sowie der Absturz vieler Tech-Aktien haben sich wie ein Sog auch die Kurse der Kryptowährungen ausgewirkt:

KryptocoinKurs 8. November 2021Kurs 20. Mai 2022
Bitcoin58.323 Euro27.600 Euro
Ethereum4.158 Euro1.852 Euro
BNB546 Euro285 Euro
Litecoin197 Euro64 Euro

Insgesamt wurden so seit November 2021 Vermögenswerte von insgesamt über 1 Billion US-Dollar vernichtet. Eine fatale Entwicklung, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Politik auf den Plan rufen dürfte: Es könnte sich also eine deutlich straffere Regulierung anbahnen.

Wie wirkt sich das auf die reale Wirtschaft in Deutschland und der Schweiz aus?

Da bis auf El Salavdor noch keine Staatsregierung in diesem Maße auf Kryptrowährungen gesetzt hat, sind die Auswirkungen nicht so stark wie dort. Das südamerikanische Land steht nämlich kurz vor dem Staatsbankrott.

Trotzdem deutliche indirekte Verluste in Deutschland und der Schweiz

Natürlich hat der Krypto-Crash trotzdem einige nachhaltige Auswirkungen auf die Finanzströme in Deutschland und der Schweiz, wo der Krypto-Rausch noch deutlich größer ist als hierzulande. Zunächst haben zahlreiche Anleger viel Geld verloren und darüber hinaus ist das Vertrauen in Stablecoins und den Kryptomarkt erschüttert. Auch die Entwicklung der Kryptobörse Coinbase dürfte Anlegern hierzulande Sorgen machen: Das Unternehmen selbst warnte in seinem Quartalsbericht davor, dass Anleger bei einer Insolvenz ihre Krypto-Einlagen verlieren könnten. Zusammen mit potenziell steigenden Leitzinsen, der Inflation und der eingetrübten Konjunkturerwartungen sendet dies zudem auch negative Signale an Anleger anderer Assets.

Wie dürfte die Zukunft der Kryptowährungen aussehen?

Kryptowährungen erfreuen sich bei einem Blick auf europäische Länder vor allem in der Schweiz sehr großer Beliebtheit. Bei einer Umfrage gaben 17% aller Befragten an, in Kryptowährungen investiert zu haben – in Deutschland liegt dieser Wert nur bei 10%. Durch das Platzen der letzten Blase dürften sich diese Zahlen zumindest für einen gewissen Zeitraum etwas verringern. Zu einem Scheitern der dezentralen Digital-Währungen dürfte dies jedoch nicht führen. Dafür existieren mittlerweile zu viele Anwendungen, bei denen Kryptowährungen eine Rolle spielen:

  1. Lieferdienste

Der hierzulande wichtige Lieferdienst Lieferando ermöglicht mittlerweile auch eine Zahlung in Bitcoin. Da das Unternehmen eine nicht unerhebliche Rolle in seiner Branche spielt, dürfte dies der bekanntesten Kryptowährung zu weiterer Akzeptanz im Wirtschaftsleben verhelfen.

  1. E-Commerce

Mittlerweile setzt auch nicht unerhebliche Anzahl an verschiedenen Online-Shops auf die Möglichkeit für Kunden, per Bitcoin und Co. zu bezahlen. Die Zahl der Akzeptanzstellen wächst stetig, weshalb sich ein Check der eigenen Lieblings-Shops in regelmäßigen Abständen lohnen kann.

  1. Online-Casinos

Ob nun Deutschland oder die Schweiz – auch einige Online-Casinos sind dazu übergegangen, Zahlungen in Bitcoin zu akzeptieren. Darüber hinaus lohnt es sich, die Anbieter auch in Bezug auf andere Merkmale zu überprüfen. Demzufolge ist ein bester Online Casino Bonus schwer zu finden. Eine Liste kann dabei hilfreich sein den richtigen zu finden, der auch genau zum eigenem Spielverhalten passt.

Darüber hinaus wächst die Bedeutung sogenannter Krypto-Kreditkarten. Diese lassen sich mit Kryptowährungen aufladen und können überall eingesetzt werden, wo auch eine Kreditkarten-Zahlung möglich ist. Der größte Nachteil dabei: Durch die zum Teil erheblichen Kursschwankungen ist auch das Guthaben auf den Kreditkarten-Konto nicht fix.

Warum Kryptowährungen noch keine flächendeckende Rolle spielen

Kryptowährungen haben sich als flächendeckende Zahlungsoption noch nicht durchsetzen können. Dies liegt an verschiedenen Faktoren:

  1. Kursschwankungen

Die Wertaufbewahrungsfunktion von Kryptowährungen ist nur eingeschränkt vorhanden. Für die nötige Verlässlichkeit schwanken die Kurse bekannter Digitalwährungen einfach zu stark.

  1. Rücküberweisungen

Auch Rücküberweisungen erweisen sich als Problem. In diesem Zusammenhang existiert noch kein rechtlicher Rahmen, so dass eine Rücküberweisung immer vom Willen des Händlers abhinge.

Es bleibt abzuwarten, welche Lösungen in Bezug auf die Probleme der Digitalwährungen noch entwickelt werden. Der Reiz einer dezentralen Währung, die nicht so einfach für politische Zwecke eingesetzt werden könnte, ist nämlich durchaus sehr groß.

Krypto-Kreditkarten könnten die Akzeptanz der digitalen Währungen weiter erhöhen.

Krypto-Crash: Viele Anleger haben sich die Finger verbrannt

Der Krypto-Crash hat vor allem den begeisterten Krypto-Anhängern eine rabenschwarze Zeit beschert. Durch die Vernichtung von vermögen in Milliardenhöhe sind viele Anleger um ihre wirtschaftliche Existenz gebracht. Darüber hinaus hat das Ganze auch realwirtschaftliche Auswirkungen, wenn im Zuge dessen Krypto-Unternehmen in die Insolvenz getrieben werden. Grundsätzlich lässt sich jedoch davon ausgehen, dass die Idee der Kryptowährungen weiterleben wird und auch die Verbreitung digitaler Währungen zunehmen wird. Für einen flächendeckenden Einsatz ist jedoch noch weitere Entwicklungsarbeit nötig, um potenzielle Probleme dauerhaft überwinden zu können und Vertrauen aufzubauen.

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