Kommentar

Keine Hunde - und das ist vielleicht auch gut so

Vorbildlich! Trotzdem muss dieser Hundehalter seinen Hund im nächsten Sommer zu Hause lassen. Der Schlachtensee ist dann Sperrzone für Vierbeiner.
Vorbildlich! Trotzdem muss dieser Hundehalter seinen Hund im nächsten Sommer zu Hause lassen. Der Schlachtensee ist dann Sperrzone für Vierbeiner.
Schlachtensee - Ab Mai dürfen Hunde rund um den Schlachtensee, die Krumme Lanke und das Riemeisterfenn nicht mehr von der Leine gelassen werden. An den Uferbereichen gilt künftig sogar ein generelles Mitnahmeverbot. Unsere Redakteurin findet den Beschluss des Bezirks ausnahmsweise gar nicht mal so schlecht.

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin täglich mit meinem Hund im Grunewald. Und ich mag meinen Hund sehr. Genau deshalb habe ich schon vor dem nun ausgesprochenen Mitführverbot von Vierbeinern an den Ufern des Schlachtensees, der Krummen Lanke und des Riemeisterfenns darauf verzichtet, meinen Dando hier Gassi zu führen. Vor allem im Sommer, wenn auch der kleinste Quadratmeter Waldboden und die spärlichen Sandliegeplätze von picknickenden Familien, kreischenden Kindern und pöbelnden Jugendlichen belegt sind, konnte ein falscher Schritt von Hund und Frauchen mindestens panische Blicke und im schlimmsten Fall eine heftige Schimpftirade auslösen. Entspannung? Fehlanzeige.

Dabei gehören wir durchaus zur rücksichtsvollen Mensch-Hund-Kopplung. Es wird nicht angesprungen, nicht gebettelt und fast nie gebellt. Doch die Anti-Hunde-Lobby in Berlin scheint stetig größer zu werden. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil nach Jahren des vornehmlich friedlichen Protests noch immer Unmengen von Häufchen die Gehwege und Wiesen in der Stadt beschmutzen – übrigens: meist sind es die Hundehalter selbst, die reintreten, während sie mit Bello Gassi gehen. Und die meisten Stadtkinder wissen gar nicht mehr, wie sie mit Tieren / Hunden umzugehen haben. Ich sage nur: Angucken und dann kreischend wegspringen ist eine ganz schlechte Idee.

Sei’s drum. Im Wald oberhalb der drei genannten Seen südöstlich der Avus ist es ohnehin viel schöner. Ich habe mir schließlich keinen Hund angeschafft, um ihn pausenlos dem Großstadttrubel auszusetzen. Den hat er vor der eigenen Haustür schon genug. Stattdessen schätzen wir am Grunewald menschenleere Trampelpfade, den ein oder anderen netten Hundekumpel und einfach ganz viel Natur. An den Ufern des Schlachtensees und Umgebung ist die in den Stoßzeiten ohnehin nirgendwo zu finden.

Und im Winter? Oder in den ruhigeren Abend- und Morgenstunden? Auch da fühle ich mich im riesigen verbleibenden Hundeauslaufgebiet absolut zufriedengestellt und durch das neue Verbot in keinster Weise eingeschränkt. Und habe ich doch mal Lust auf Nebelschwaden, die übers Wasser ziehen, oder eine feuchte Strand-Partie „Hol den Ball!“ – dann gehe ich einfach zum Grunewaldsee. Der gehört den Hunden. Und jeder stellt sich drauf ein. Solange hier keine neuen Verbote ins Auge gefasst werden, können Menschen mit Hund in Berlin weiterhin wunschlos glücklich bleiben. Wer anders darüber denkt, sollte sich fragen, ob er sich mit seinem Hund am Schlachtensee wirklich noch willkommen gefühlt hat und ob er seinem Hund, sich selbst und seiner hundeliebenden Familie nicht woanders ein paar viel schönere Stunden machen kann.

Die Beschlusslage

Zu den Hintergründen: Gültig ist der vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf am 6. Januar gefasste Beschluss ab 15. Mai 2015. Ab diesem Zeitpunkt müssen sich Tierhalter bei ihrem Weg rund um die drei Gewässer – Riemeisterfenn, Krumme Lanke, Schlachtensee – an einer sogenannten „Hundeampel“ orientieren. Rund 720 Hektar des Auslaufgebiets Grunewald bleiben „grün“. Hier darf euer Vierbeiner uneingeschränkt toben. In einem recht breiten Streifen rund um die Seen heißt es dagegen „gelb“: Hund muss an die Leine. Und ans bzw. ins Wasser dürft ihr mit eurem Wauzi gar nicht mehr. Zwischen Uferweg und Wasserfläche herrscht absolutes Mitführverbot.

„Derzeit laufen einige Unterschriften-Sammlungen gegen das Verbot von Hunden am Schlachtensee. Die Aufregung unter Berlins Hundehaltern ist also groß – wenn der Sturm der Entrüstung bislang auch ausgeblieben ist. Vielleicht wissen die meisten, dass wir in Berlin in Sachen Hundeauslaufgebiete – zumindest im Südwesten der Stadt – auf hohem Niveau jammern würden.“

Fischerhütte am Schlachtensee, Fischerhüttenstr. 136, 14163 Berlin

Telefon 030 80498310

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Restaurant und Biergarten: Die Fischerhütte am Ufer des grünen Schlachtensees

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