Dabei gehören wir durchaus zur rücksichtsvollen Mensch-Hund-Kopplung. Es wird nicht angesprungen, nicht gebettelt und fast nie gebellt. Doch die Anti-Hunde-Lobby in Berlin scheint stetig größer zu werden. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil nach Jahren des vornehmlich friedlichen Protests noch immer Unmengen von Häufchen die Gehwege und Wiesen in der Stadt beschmutzen – übrigens: meist sind es die Hundehalter selbst, die reintreten, während sie mit Bello Gassi gehen. Und die meisten Stadtkinder wissen gar nicht mehr, wie sie mit Tieren / Hunden umzugehen haben. Ich sage nur: Angucken und dann kreischend wegspringen ist eine ganz schlechte Idee.
Und im Winter? Oder in den ruhigeren Abend- und Morgenstunden? Auch da fühle ich mich im riesigen verbleibenden Hundeauslaufgebiet absolut zufriedengestellt und durch das neue Verbot in keinster Weise eingeschränkt. Und habe ich doch mal Lust auf Nebelschwaden, die übers Wasser ziehen, oder eine feuchte Strand-Partie „Hol den Ball!“ – dann gehe ich einfach zum Grunewaldsee. Der gehört den Hunden. Und jeder stellt sich drauf ein. Solange hier keine neuen Verbote ins Auge gefasst werden, können Menschen mit Hund in Berlin weiterhin wunschlos glücklich bleiben. Wer anders darüber denkt, sollte sich fragen, ob er sich mit seinem Hund am Schlachtensee wirklich noch willkommen gefühlt hat und ob er seinem Hund, sich selbst und seiner hundeliebenden Familie nicht woanders ein paar viel schönere Stunden machen kann.
Die Beschlusslage
„Derzeit laufen einige Unterschriften-Sammlungen gegen das Verbot von Hunden am Schlachtensee. Die Aufregung unter Berlins Hundehaltern ist also groß – wenn der Sturm der Entrüstung bislang auch ausgeblieben ist. Vielleicht wissen die meisten, dass wir in Berlin in Sachen Hundeauslaufgebiete – zumindest im Südwesten der Stadt – auf hohem Niveau jammern würden.“