Kunst in den städtebaulich herben Gegenden von Marzahn-Hellersdorf zu etablieren – bestenfalls im öffentlichen Bewusstsein – ist eine Herausforderung und lohnende Aufgabe gleichzeitig. Eine Reihe von Akteuren, mit und ohne Verbindungen zum Bezirksamt, arbeitet unermüdlich an diesem Ziel. Einer der sichtbarsten Erfolge dieser Arbeit ist die jährliche Reihe temporärer Kunstprojekte in der Marzahner Promenade. Dabei wird in den Aktionen und Installationen der Schauplatz selbst thematisiert: Es geht darum, wie das Zentrum des Stadtteils funktioniert und welche Potenziale es als Wohn- und Lebensort hat.
Bürgerbeteiligung erwünscht
Stephanie Hanna ist bereits seit einigen Tagen und noch bis 7. Juni auf der Marzahner Promenade anzutreffen, um mit AnwohnerInnen über deren Rezepte für ein gutes Leben zu sprechen. Die Künstlerin plant, daraus eine Collage zu machen, die am 5. Juli zwischen 17 und 20 Uhr mit flüssiger Kreide im nordöstlichen Teil der Promenade auf den Fußgängerweg geschrieben wird. Die am Rezept Beteiligten werden dieses parallel per Megafon kundtun; außerdem sind alle Interessierten eingeladen, sich an der Malaktion zu beteiligen.
Was ist kommunikativer und interaktiver als zusammen zu essen? Mehr als ein gemeinsames Mahl mit den Marzahn-Hellersdorfern plant der Künstler Uwe Jonas. Gleich neunmal in der Zeit vom 18. August bis 7. September möchte Jonas auf dem Victor-Klemperer-Platz für die AnwohnerInnen kochen. Dreimal pro Woche wird er in der Zeit zwischen 10 und 21 Uhr mit der Vorbereitung und dem Servieren des Essens sowie hinterher dem Abräumen beschäftigt sein. Dabei lässt sich der Künstler gerne ansprechen. „Zu Tisch“ (so der Projektname) bittet er jeweils von 17 bis 20 Uhr; die Getränke sollen die Gäste als Gegenleistung selber mitbringen. Die genauen Termine sind vom Wetter abhängig.
Weitere Informationen zu den Projekten findet ihr auf der Webseite des „Kunstraum M“.