Im Sommer ist das Nordufer des Landwehrkanals in Kreuzberg zwischen Baerwald- und Admiralbrücke ein Tummelplatz für Erholung suchende Anwohner und Besucher. Viele junge Leute, Studenten und Schüler bevölkern die wassernahen Bereiche, besonders auf Höhe des Urbanhafens, gegenüber dem klobigen Krankenhaus. Man trifft verliebte Pärchen, größere Gruppen beim Grillen oder einsame Studenten mit einem Buch. Gerade wegen der großen Anziehungskraft des Uferstreifens hat sich der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu einer behutsamen Umgestaltung entschlossen. Damit soll andauernden Instandhaltungsproblemen sowie der Übernutzung der bestehenden Grünflächen und Wege entgegengewirkt werden.
Vergangenen Oktober startete der Bezirk ein landschaftsplanerisches Entwurfsverfahren, an dem fünf Gutachterbüros teilnahmen. Am 17. Dezember wählte eine Jury unter dem Vorsitz der Landschaftsarchitektin Barbara Willecke nach ausführlicher Diskussion den Vorschlag des Büros Hanke + Partner aus. In dem Gremium saßen Vertreter der Senatsverwaltung, des Bezirks und der Anwohner. Die siegreichen Landschaftsarchitekten wurden beauftragt, vor allem im Bereich Fraenkelufer noch kleinere Änderungen am Entwurf vorzunehmen und dort die historische Grundstruktur stärker zu berücksichtigen.
Echte Uferpromenade
Nachdem Hanke + Partner eine überarbeitete Version eingereicht haben, wird diese am 13. März der Öffentlichkeit vorgestellt. Anregungen von Anwohnern könnten in die weitere Planung miteinbezogen werden, für die 2013 Fördergelder bereitstehen. Der bisherige Entwurf sieht vor, im Bereich des Fraenkelufers einen Wiesenstreifen entlang des Wassers anzulegen, der durch niedrige Hecken vom Gehweg mit Mosaikpflaster abgegrenzt wird. Die Baumbepflanzung bleibt bestehen.
Im weiteren Verlauf in Richtung Westen rückt die Uferpromenade direkt ans Wasser – noch näher als der bisherige untere Uferweg. Das Geländer, das bisher den oberen vom unteren Weg und dem unmittelbaren Uferbereich abgrenzte, wird ebenfalls ans Wasser versetzt. Oberhalb der Promenade wird ein Grünstreifen angelegt, der ausreichend Platz zur Erholung bietet. Außerdem sind neue feste Sitzmöglichkeiten geplant. Die Wiese soll durch Hecken vom oberen Weg abgetrennt werden, auf dem wie bisher sowohl Radfahrer als auch Fußgänger verkehren dürfen. Es wird mehrere Durchgänge durch die Bepflanzung geben. Am Böcklerpark soll eine Rampe den Höhenunterschied zu Ufer und Promenade ausgleichen; am westlichen Ende an der Baerwaldbrücke werden die beiden Wege mit Hilfe einer Treppe verbunden.