Die Wanderausstellung „Leonardo da Vinci – Exploring Art & Science“ war zuerst für drei Monate in Bremen, seit 12. September ist sie für den gleichen Zeitraum in der Hauptstadt. Die Schau möchte die kreativen Gedanken des Universalwissenschaftlers interaktiv an nachgebauten Modellen da Vincis und an Computern zeigen. In dem temporär eingerichteten Ausstellungsraum neben dem Abgeordnetenhaus und gegenüber dem Martin-Gropius-Bau ist das Leben und Wirken des Genies in 17 Abschnitte eingeteilt: „Künstler und Auftraggeber“, „Architektur“ oder „Der Traum vom Fliegen“ heißen sie etwa.
Der Erfinder und Wissenschaftler Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) war seiner Zeit weit voraus. „Viele der Erfindungen Leonardos benutzen wir heute, ohne zu wissen, dass sie von ihm stammten“, erklärt Kurator Hanno Buerhop. In der Schau gibt es mehr als 50 Modelle, wie den Panzer von da Vinci, der nie gebaut wurde, weil seine Zeitgenossen sich nicht vorstellen konnten, dass er funktioniert. Auch einen Taucheranzug entwickelte da Vinci sowie den Vorläufer des Scheinwerfers. Solche und ähnliche Kuriositäten erfährt man in der Ausstellung, und dass da Vinci viele seiner Gemälde nie zu Ende gemalt hat.
Des Künstlers Notizen
Zudem hängen Kopien seiner wichtigsten Gemälde in der Ausstellung: die Mona Lisa, Das Abendmahl und Die Dame mit dem Hermelin. Es gibt Skizzen und Notizen des Gelehrten zu sehen – doch trotzdem will beim Anblick der Kopien und der originalgetreu nachgebauten Modelle des Meisters keine rechte Begeisterung aufkommen, auch wenn man bei dem einen Modell an einer Strippe ziehen und an anderswo an einem Rad drehen kann.
Die Dinge stehen und hängen doch eher leblos im Raum; die Interaktion, die die Ausstellung verspricht, löst sie nicht ein. Der Besucher kommt sich alleingelassen vor – wenn er die ausgestellten Objekte verstehen will, muss er lesen und nicht ausprobieren.