Vier Tage dauert die Leipziger Buchmesse, fünf Tage ihr Frankfurter Pendant. Das Literaturfestival Berlin bringt es immerhin auf zwölf Tage. Doch Reinickendorf schlägt sie alle: Der Lettekiez zwischen Schäfersee und Provinzstraße steht seit Freitag sechs Wochen lang im Zeichen des geschriebenen Worts. Auf Initiative des Quartiersmanagements Letteplatz wurde bereits zum fünften Mal das Festival „Lettekiez liest“ organisiert. Auch Anwohner, der Verein Aladin, die Stadtteilbibliothek und die Buchhandlung am Schäfersee beteiligten sich an der Planung.
Sicher, der Kalender ist nicht so vollgestopft wie beim großen Gesamt-Berliner Literaturfestival: Elf Termine verteilen sich über die sechs Wochen bis zum 30. Oktober. Doch die Macher haben ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das in diesem Jahr unter dem Motto „Unsere Wege sind vielfältig“ steht. An diesem Freitag wird über ein nicht ganz neues Buch diskutiert: Heinz Buschkowskys „Neukölln ist überall“ ist am 26.9. im Büro des Quartiersmanagements Letteplatz Thema einer eingehenden Betrachtung von Gudrun Emel, die sich gefragt hat, wie sehr die verwendete Sprache polarisierend wirkt.
Krimispannung und aktuelle Weltpolitik
Zum Abschluss des Festivals geht es am Abend des 30. Oktober in der Buchhandlung am Schäfersee um Frauen. Ulrich Schütter liest aus einem Taschenbuch von 1970 – Erika Runges „Frauen: Versuche zur Emanzipation“. Die Interviews, die die damals junge Forscherin führte, geben Einblicke in Lebensgeschichten, die heute längst nicht mehr alltäglich sind.
Weitere Informationen und das komplette Programm gibt es auf der Homepage des Quartiersmanagements.