Supermärkte decken heute nahezu jeden Kundenwunsch ab. Egal ob Käse, Kaffee oder Speiseeis: Vieles ist in zigfacher Ausführung erhältlich und der Gang zum Supermarkt ist für viele Verbraucher ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Die Möglichkeit der Vor-Ort-Auswahl steht den rund 6.000 Einwohnern des Prinzenviertels nun jedoch nicht mehr zur Verfügung. Weil der letzte Supermarkt des Viertels in der Ehrlichstraße seit dem 25. April geschlossen hat und bis Ende 2016 durch Wohnungen und eine kleinere Einzelhandelsfläche ersetzt wird, entwickelt sich die Lebensmittelversorgung gerade für ältere Menschen zu einem Problem.
Lieferservice als Übergangslösung
Denn die nächsten Supermärkte befinden sich mehr als einen halben Kilometer entfernt, so dass allein der Fußmarsch zum Laden viel Zeit kostet. Vom Rückweg mit der schweren Last ganz zu schweigen. Aus diesem Grund gibt es jetzt einen Lieferdienst, der für betroffene Bürger die Grundversorgung mit Lebensmitteln sicherstellen soll. Wochentags von 7 bis 20 Uhr können sich Karlshorster telefonisch beim CAP-Lieferservice melden, ihre Wünsche durchgeben und die jeweiligen Produkte in Kisten füllen lassen. Diese werden dann bis vor die Haustür geliefert.
Für Menschen mit akutem Hilfsbedarf entfällt dabei bis Mitte Juni sogar die Liefergebühr von 5 Euro. Dann soll auch eine erste Auswertung des Projekts erfolgen. Wie lange man diese Übergangslösung beibehält, ist offen. Wilfried Nünthel, Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Stadtentwicklung in Lichtenberg, ist überzeugt, dass sich die Situation bald beruhigt: „Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass am Standort möglichst schnell wieder ein Lebensmitteleinzelhandel eröffnen kann.“ Er sei durch die bisherigen Gespräche zuversichtlich, auch weil der vorliegende Bauantrag eine Einzelhandelsfläche vorsieht, für die man nun einen passenden Marktbetreiber sucht.
Der CAP-Lieferservice ist montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 500 12 604 erreichbar. Beliefert wird ausschließlich der Ortsteil Karlshorst.