Das Konzept ist nicht ganz neu. Statt Billigfood vom nächsten Imbiss zu liefern, setzt das 2013 in Brüssel gegründete Take Eat Easy – genau wie beispielsweise Foodora – auf die Zusammenarbeit mit richtig guten Restaurants, die selbst keinen Lieferservice anbieten. Der Bestellvorgang wird also ausgegliedert, für die Abwicklung der Lieferung ist Take Eat Easy verantwortlich. Statt wie andere Dienste dabei aufs Auto oder beliebige Transportwege zurückzugreifen, setzt TEE allein auf die Kraft der zwei Beine. Den für dein Essen zuständigen Fahrradkurier kannst du außerdem per GPS live auf seinem Weg vom Restaurant zu deiner Lieferadresse verfolgen.
Das mussten wir natürlich gleich mal testen. Das Liefergebiet von TEE ist so kurz nach dem Start noch ausbaufähig. Rund 50 Restaurants machen mit, geliefert wird bisher unter anderem nach Prenzlauer Berg, Mitte, Kreuzberg. Und glücklicherweise auch schon nach Wilmersdorf, Sitz der QIEZ-Redaktion. Drei Restaurants stehen am Tag unserer Bestellung zur Auswahl. Nicht viel. Aber zum Glück sieht das Angebot auf den ersten Blick ganz vielversprechend aus. Wir entscheiden uns für den Coffeeshop Baltas aus Schöneberg, der Suppen, Salate, Kuchen und viele verschiedene Sandwiches auf den Tisch bringt.
Los geht’s
Bei der Bestellung freuen wir uns, dass jedes Gericht mit eigenem Foto daherkommt. Die Bilder selbst sind allerdings noch verbesserungsfähig. Manches Sandwich sieht darauf schon ziemlich matschig aus. Individuell angepasst werden können die Gerichte auf den ersten Blick nicht; wir versuchen beim Abschluss der Bestellung unter dem Punkt „Infos fürs Restaurant“ einen Salat ohne Zwiebeln zu ordern. Bei Bedarf können hier auch noch Hinweise für den Fahrradkurier hinterlassen werden. Den kannst du dir übrigens anschauen. TEE stellt seine Strampelmänner und -frauen mit Foto inklusive zurückgelegten Kilometern und der Anzahl an Lieferungen vor.
Die nette Dame auf Rädern
Nach einem längeren Stopp in der Goltzstraße ist die nette Natalie schließlich um 12.56 Uhr bei uns. Ihr Foto taucht in der Fahrradkurier-Galerie leider noch nicht auf. Dabei hätte sie einen Ehrenplatz verdient. Trotz Hitze ist sie super freundlich, erzählt uns, dass sie etwa vier Bestellungen pro Schicht ausfährt und persönlich mit der Bezahlung nie etwas zu tun hat. Die wickelt man normalerweise per Kreditkarte, Sofortüberweisung, Giropay oder Lastschrifteinzug ab.
Fazit: Der neue Lieferservice macht Spaß. Und die netten Kuriere freuen sich über ein Schwätzchen. Man sollte sich allerdings gut überlegen, bei welchem Restaurant man seine Bestellung aufgibt. Und an den Plastikverpackungen gilt es auch noch zu arbeiten …