Dieter Kramer hat offensichtlich einen Nerv getroffen: Sein Fotoband „Kreuzberg 1968-2013. Abbruch, Aufbruch, Umbruch“ verkauft sich ausgesprochen gut. Es scheint ein großes Interesse an den Veränderungen zu geben, denen der Stadtteil in den vergangenen 45 Jahren unterworfen war. Naheliegend ist die Vermutung, dass es gerade die Neu-Kreuzberger oder Neu-Berliner sind, die sich die Lokalgeschichte vor Augen führen wollen. Schließlich ist der Wandel so unübersehbar wie in keinem anderen Westbezirk.
Persönlicher Bezug sorgt für Authentizität
Die Beschränkung auf den östlichen Teil Kreuzbergs ergibt durchaus Sinn. Eine der großen Stärken des Buchs und gleichzeitig Differenzierungsmerkmal zu vielen ohne roten Faden produzierten Bildbänden ist die persönliche Verbindung des Autors zu seinem Sujet. Kramer zog 1968 in eine Hinterhofwohnung in der Lübbener Straße und blieb dem Stadtteil seither treu. Viele Jahre arbeitete er als Fotograf und Ausstellungsgestalter im Bereich Städtebau und Stadtentwicklung. In den 1970er Jahren gehörte er zu den Mitbegründern der damals sehr erfolgreichen Lokalzeitung „Südost Express“.
Der Bildband „Kreuzberg 1968-2013. Abbruch, Aufbruch, Umbruch“ ist im Nicolai-Verlag erschienen und kostet 29,95 Euro.