„Die „Biografiepaten“, wie sie auch genannt werden, orientieren und bewegen sich nicht so wie wir“, erklärt der Projektleiter Andreas Brüning. Biografiepaten bewegen und fühlen anders, ihre Wahrnehmung ist von unserer komplett verschieden. Die entstandenen Werke sind persönliche Erlebnisse von sehbehinderten oder blinden Menschen, die mit Hilfe der Schriftstellerinnen in Kurzgeschichen niedergeschrieben wurden. Die „fremde Welt“ der fast blinden oder blinden Menschen soll Sehenden dadurch begreifbarer gemacht werden, denn der „anders-sehende“ Mensch möchte in unserer Gesellschaft nicht übersehen oder überhört werden.
„Je differenzierter die Wahrnehmung, desto differenzierter der Text „, so die Schriftstellerin Larissa Böhning. Die Autorin des Biografiepaten-Projekts musste selbst erst mal lernen, nicht aus Sicht einer Sehenden zu schreiben, sondern aus der einer blinden Person.
Die Texte werden in vier Lesungen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Ende Oktober bis Mitte Februar vorgestellt. Der Schibri-Verlag initiierte in Kooperation mit der Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Franziska Schneider, das Projekt.
Start der Vorlesungsreihe ist am Samstag, den 26. Oktober um 17 Uhr im Philosophischen Café des Nachbarschaftsheims Schöneberg. Der Schirmherr des Biografiepaten-Projekts Prof. Dr. Lutz von Werder wird die Premiere zum Thema „Philosophie der Biografie“ in Anwesenheit der Biografiepaten und Autorinnen moderieren.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Biografiepaten. Um Anmeldung wird gebeten unter: bruening.schibri.de