Das Lollapalooza-Festival, das im vergangenen Jahr auf dem Tempelhofer Feld Premiere feierte, wird am 10. und 11. September im Treptower Park stattfinden. Aber der Park an der Spree wird nur in diesem Jahr als Festivalfläche dienen.
Um endgültig grünes Licht von der Verwaltung zu bekommen, mussten die Veranstalter dem Bezirk weit entgegen kommen. Sie verpflichten sich nicht nur dazu, das eigentliche Festivalgelände abzusperren, sondern werden auch Bauzäune um Baumflächen, Gärten und das sowjetische Ehrenmal errichten und mit Wachpersonal schützen.
Anwohner werden umgesiedelt
Etwa 70 Prozent des Parks wollen die Veranstalter belegen, um Platz für 45.000 bis 50.000 Besucher pro Tag zu schaffen. Anwohnern wurde für die Dauer des Festivals eine Umsiedlung in Hotels angeboten.
Bei Einlass und Toiletten, wo es im vergagenen Jahr Probleme gegeben hatte, wolle man sich ebenso kümmern, wie die Wiederherstellung des Rasens, den der Veranstalter mit Lastverteilungsplatten schützen möchte. „Die Produktion ist in diesem Jahr viel schwieriger und auch viel teurer, aber dafür wird es auch schöner, als auf der Betonfläche des Tempelhofer Feldes“, sagte die Festivalleiterin Fruszina Szép. Um für alle Umstände gewappnet zu sein, mussten die Veranstalter eine Kaution in Millionenhöhe hinterlegen. „Da sind wir mal vom schlimmsten ausgegangen und haben sehr negativ gerechnet“, versicherte sie.
Das Festival im Treptower Park bleibt eine einmalige Sache
Für das nächste Mal wird das Festival wieder einen neuen Veranstaltungsort suchen müssen. „Ich kann zu hundert Prozent garantieren, dass das Lollapalooza 2017 nicht im Treptower Park und sehr wahrscheinlich nicht am Tempelhofer Feld stattfinden wird“, sagte Festival-Sprecher Tommy Nick. Wo man genau feiern werde, verriet er zwar nicht, aber es werde definitiv in Berlin sein und man wolle den Ort direkt nach dem Festival bekannt geben. Anwohner, Parkschützer und GUS-Botschafter wird die Nachricht freuen.
„Wir haben uns viel angeschaut“, sagt Nick, aber so spontan nicht fündig geworden. Das BER-Gelände sei schlecht angebunden, das Maifeld am Olympiastadion wegen der Pyronale bereits belegt, die Trabrennbahn Mariendorf und Görlitzer Park zu klein und in der Karl-Marx-Allee, wo im Mai die Formel E gastierte, befürchte man noch massivere Anwohner-Beschwerden. „Wir können auch nicht einfach unseren Termin verlegen, weil unsere Künstlerverträge im Dezember bereits abgeschlossen waren“, sagte Nick. Diese Verträge seien an Ort und Zeit gebunden. „Hinter den Kulissen mussten wir ziemlich dafür kämpfen, dass Radiohead und Co. bleiben“, sagte er.