Am 1. April hatten die Neukölln Arcaden zu einer Spendenaktion aufgerufen, um Kinder- und Jugendprojekte der Straßensozialarbeit in Neukölln zu unterstützen. Rund einhundert Besucher bastelten darum ab 15 Uhr mitten im Einkaufszentrum zusammen mit Ballonkünstlern Herzluftballons, mit denen sie eine Spende von jeweils einem Euro pro Ballon leisteten. Die Spenden übergeben die Verantwortlichen der Neukölln Arcaden nun dem Quartiersmanagement (QM) Flughafenstraße, das sich für die Sorgen und Interessen der Menschen in Neukölln einsetzt. Ein aktuelles Anliegen: Der Käpt’n-Blaubär-Spielplatz soll nach einigen gewaltsamen Zwischenfällen endlich wieder für Kindergärten und Schulkinder sicher sein.
Dem Spielplatz sein Herz zurückgeben
Seit Herbst 2014 habe sich die Situation massiv verschärft, sodass sich Kinder kaum noch auf den Platz trauen würden, so Thomas Helfen vom Quartiersmanagement. Aus diesem Grund startet in der nächsten Woche ein Projekt direkt auf dem Spielplatz, das den Kontakt zu den gewalttätigen Jugendlichen herstellen soll.
Ziel sei es, ihnen zu verdeutlichen, dass es Spielregeln gebe, an die sie sich zu halten haben, so Helfen. Darum versuche man hier, gemeinsam mit Outreach Mobile Jugendarbeit Berlin das Problem zu lösen. Hierfür plane man das Projekt „Street Flug“, das besonders auf die Interessen der älteren Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren abgestimmt sei, so Jens Schielmann, Streetworker im unmittelbar am Spielplatz liegenden Kinder- und Elterntreff Blueberry Inn. Hier sollen die Jugendlichen zum Beispiel gemeinsam mit Sozialarbeitern ihren Kiez verlassen, andere Orte erkunden und dadurch weniger mit den Kindern auf dem Spielplatz in Kontakt kommen.
500 Euro für Käptn Blaubär
Unterstützt wurde der Herzluftballon-Flashmob von der angehenden Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey, die vor Ort ebenfalls fleißig Herzluftballons formte. Sie war dabei, als eine Vertreterin der Neukölln Arcaden verkündete, insgesamt 500 Euro für den Erhalt und die Pflege des Käpt’n-Blaubär-Spielplatzes zu spenden.
Der Betrag ist allerdings nur der Anfang eines startenden Spendenprojekts in Neukölln. Außerdem soll es 22.000 Euro vom Förderprojekt „Soziale Stadt“ geben, das sich um Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf kümmert. Das Geld wird vor allem für ehrenamtliche Projekte benötigt, um in Zukunft unterschiedliche Feste und Veranstaltungen weiterhin veranstalten sowie angemessen ausstatten zu können.