Die Atmosphäre im Chupenga
13 Uhr am Gendarmenmarkt: Die Straßen sind leergefegt, nur ein paar Touristen schleichen um die Ecken. Als ich den neuen Burritoladen in der Mohrenstraße betrete, weiß ich auch warum. Sie sind alle bei Chupenga. Ich überlege kurz, ob ich mich anstelle, doch der Anblick der vollen Teller lässt mich tapfer bleiben. Und einen Platz an den schlichten Holztischen werde ich mir sicher freischaufeln können. Zur Not wird es eben das Fensterbrett. Die Wartezeit, die in Windeseile vergeht, nutze ich, um den Blick schweifen zu lassen. Der bleibt zuerst an den metallenen Origaminachbildungen an der Decke hängen, dann an den gigantischen Getränkeautomaten mit „Aguas Frescas“. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sehen, außer viele hippe Menschen. Die Einrichtung ist dem Zeitgeist entsprechend reduziert. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Essen.
Das Essen im Chupenga
Also komme ich der schriftlichen Aufforderung hinter der Theke nach und stelle gedanklich mein Menü zusammen. Es soll der Naked Burrito sein (das Essen wird dann ohne Teigfladen in einer Emailleschüssel serviert), die Hauptzutat Hühnchen, als Beilagen wähle ich Reis und Bohnen und eine milde Sauce: Pico de Gallo. Und da für mich Guacamole zu mexikanischem Essen gehört, packt mir schlussendlich die freundliche, englischsprechende Bedienung davon einen großen Klecks auf den Teller. Das Auftun geht unglaublich schnell, da alle Zutaten bereits in (Wärme-)Behältern liegen. Was der Qualität keinen Abbruch tut. Ein kurzer Blick in die Küche beweist: alles wird frisch zubereitet.
Und das schmeckt man auch. Das Fleisch ist megazart, der Reis nicht zu matschig und der frische Koriander sorgt für den Exotik-Kick. So sieht für mich die richtige Anatomie eines Mittagessens aus: Mein Menü ist gesund, üppig und reist mit 8,40 Euro kein Loch in meine Geldbörse. Pappsatt und zufrieden ziehe ich von dannen. Ach, und am Ende habe ich tatsächlich einen wunderschönen, sonnigen Platz am Fenster bekommen.
Gut zu wissen
Der Preis richtet sich immer nach der Hauptzutat (Huhn, Schwein, Rind oder Gemüse), wobei Rind mit 7,90 Euro am teuersten ist. Für Extras wie Tortilla Chips und Guacamole wird ein Aufpreis fällig. Wer sehr durstig ist, dem sei eins der Aquas Frescas empfohlen. Für 2 Euro kannst du deinen Becher damit beliebig oft auffüllen.