Das südliche Ende der Straße stellt ein vielversprechendes Entrée für den Kiez dar. An beiden Ecken dreht es sich um Wein, in der Bar „WG – Weine & Geflügel“ und auf der anderen Ecke mit dem Wein- und Delikatessenladen „Spiritus Mundi“. Schon seit Jahren steht dieser Laden für hochwertige Genussmittel und war ein Pionier in diesem Teil des Wedding. Und in der Tat, auch die intakten Altbauten mit ihren bunten Fassaden könnten den Eindruck vermitteln, die Malplaquetstraße sei die neue Edelmeile.
Eher soziale Einrichtungen und Vereine als Edelmeile
Doch was die meisten Ladenflächen im weiteren Verlauf der Straße ausfüllt, sind eher soziale Einrichtungen, Beratungsstellen, Vereine und Parteilokale. Die kleinen dreieckigen Plätze, an denen die Querstraßen abknicken, sind seit vielen Jahren Treffpunkte von Alkoholikern und sozialen Randgruppen. „Nervt manchmal, stimmt“, kommentiert Anwohner Peter auf unserer Facebookseite, als es um die Malplaquetstraße geht. „Aber das ist auch das Leben – und zwar mit allen Facetten, nicht nur den schönen. Und die will ich um mich herum haben, denn es wird sie immer geben.“
Ausgesprochen vielfältiger Mix
Was die Malplaquetstraße aber am meisten von anderen Weddinger Straßen abhebt, ist der ausgesprochen vielfältige Mix. Mit dem Gastro-Pionier “Schraders” und dem TassenKuchen-Café lockt der mittlere Abschnitt der Straße Besucher aus der ganzen Stadt an, die die großstädtische und zugleich dörfliche Atmosphäre des baulich intakten Viertels zu schätzen wissen. Mit der bodenständigen Kneipe Café Morena und dem alles andere als abgehobenen Kulturverein Mastul ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Doch nicht nur, wenn es um die Abendgestaltung geht: weit über die Kiezgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist die theaterbetonte Erika-Mann-Grundschule. Und dem Antiquariat Mackensen hat es nicht geschadet, mitsamt der schönen Inneneinrichtung vor ein paar Jahren an die Malplaquetstraße gezogen zu sein.Sogar ein „Mini-Kaufhaus“ an der Ecke Amsterdamer kann der Kiez aufbieten. Eine vergleichbare Vielfalt gibt es im Wedding höchstens im Sprengelkiez.
Was vielleicht noch fehlt, ist ein Lebensmittelladen. Und abgesehen von den Straßenbäumen ist das dicht bebaute Viertel alles andere als grün. Zumindest ist heute weniger Müll auf der Straße als früher: „Als ich hierher zog, lag im Sommer noch der Silvesterdreck in den Ecken“, erinnert sich Philippe. Auch waren Kriminelle im Straßenbild sichtbar – was sich deutlich geändert habe. Heuer fällt es schwer, alles aufzuzählen, was es an Gastronomie, Nachbarschaftsinitiativen und Einrichtungen in der Malplaquetstraße gibt. Eben eine richtige Ausnahmeerscheinung, die Straße!
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von www.weddingweiser.de