Durch den Kiez

Masha: "Der Berlin-Style ist so vielfältig wie die Kieze"

Aus ihrem Kiez am Rosenthaler Platz möchte die Wahlberlinerin Masha Sedgwick gar nicht mehr weg.
Aus ihrem Kiez am Rosenthaler Platz möchte die Wahlberlinerin Masha Sedgwick gar nicht mehr weg. Zur Foto-Galerie
Masha Sedgwick ist DIE Berliner Modebloggerin und inspiriert täglich Tausende von Followern mit ihren Outfits. Uns zeigt die Fashionista ihren Kiez in Mitte und verrät, wie sie sich fit hält und was jede Berlinerin jetzt in ihrem Schrank haben sollte.

Wir treffen uns an einem sonnigen Montagnachmittag am Rosenthaler Platz. Masha, die eigentlich Maria heißt, ist toll gestylt. Kein Wunder, denn sie zählt zu den einflussreichsten Modebloggerinnen Deutschlands. Auf ihrem Blog teilt sie nicht nur Mode- und Beauty-Trends, sondern auch ihre privaten Interessen, wie ihre Lieblingsfilme und Eindrücke von ihren Reisen. Mittlerweile lässt sie sich ihre Artikel auf dem Blog auch auf Englisch und Russisch übersetzen. Modemagazine wie Vogue und Elle haben ihre Outfits schon gefeatured und sie darf auf keiner Fashion Week fehlen. Bei so viel Fashion-Expertise fragen wir uns: Wie sind wir denn angezogen? Normalerweise teilt die 28-Jährige ihre Tipps mit über 130 Tausend Instagram-Followern, heute ist sie mit uns alleine unterwegs.

Bei einer Tasse Cappuccino im Superfoods & Organic Liquids erzählt die gebürtige Russin, dass sie schon immer modeaffin war. Bereits als Teenager hat sie sich selber das Nähen beigebracht. „Da habe ich festgestellt, dass Nähen mir definitiv nicht liegt“, lacht sie. Zu Beginn war Bloggen für Masha nur ein Hobby, mit dem sie 2010 neben ihrem Wirtschaftsstudium in Wuppertal anfing. Ihre Website war für sie eher wie ein Tagebuch, in dem sie ihre persönlichen Erlebnisse mit ihren Lesern teilte: „Mein Blog war damals weniger Fashion und mehr Emotion. Diese persönliche Linie habe ich bis heute beibehalten“, erklärt sie.

Vor fünf Jahren ist Masha dann der Liebe wegen aus Köln nach Berlin gezogen. Sie erzählt, dass es in ihrer Branche oft schwierig ist, neben dem Job eine Beziehung zu führen. Da ihr Freund aber auch selbstständig ist, hat er Verständnis für ihren Job und gibt ihr viel Halt. Wir machen einen Abstecher in sein Tattoo Studio Good Old Times. Hier hat Mashas Freund ihr übrigens alle ihre Tattoos gestochen, denn das würde sie nie jemand anderen machen lassen.

Masha im Tattoo Studio von ihrem Freund. Nur ihn lässt sie ihre Tattoos stechen.

Lieber Eis als Diät

Nicht nur wegen der Tattoos passt die Bloggerin nicht in das klassische Beautyschema der Modebranche. Auch von dem herrschenden Schlankheitswahn lässt sie sich nicht unter Druck setzen. Zwar stehen auf dem Tagesplan regelmäßige Workouts wie Yoga und High Intensity Intervall Training, aber sie isst, worauf sie Lust hat. Deswegen geht’s auch ohne Hemmungen ins Woop Woop Ice Cream: Das Stickstoffeis, das aus -196°C kaltem Flüssigstickstoff und frischen Zutaten gemacht wird, ist Masha eine Sünde wert. Für sie gibt es eine Portion mit Macadamia, Schokolade und weißer Schokolade und für uns mit Blaubeeren und Käsekuchen. Lecker!

Zu einer Portion Stickstoffeis mit Schokolade und Macadamia sagt Masha nicht nein.

Entgegen unserer Erwartung geht die Bloggerin nicht viel in Läden shoppen, sondern kauft ihre Outfits online. Wenn sie mal bummeln geht, tut sie das am liebsten in der Gegend um den Hackeschen Markt, zum Beispiel im Kauf dich Glücklich. „Ich bin total schwer aus meinem Kiez herauszubewegen“, lacht Masha. „Das Tolle daran, in Mitte zu wohnen, ist, dass alle zu dir kommen.“ Zum Feiern geht sie ins Kitty Cheng – falls sie bei dem vielen Bloggen die Zeit dafür findet.

Besonders zu Beginn bekam die Bloggerin viele Hasskommentare, die sie als unsympathisch bezeichneten. Doch durch die Unterstützung von Familie und Freunden hat sie ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt und steht über der Kritik, erklärt Masha. Sie konzentriert sich lieber auf ihre Follower: Um die jeden zweiten Tag mit einem Beitrag zu versorgen, ist sie non-stop unterwegs. Ist das nicht anstrengend? „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nie unter Druck gesetzt fühle. Es kommen jeden Tag neue Blogs aus dem Boden geschossen und es ist schwierig, sich oben zu halten und up to date zu bleiben.“ Ihr Erfolgsrezept: Sich nie auf den Lorbeeren ausruhen und immer für neue Styles die Augen offen halten. Dafür geht sie häufig ins Soda, eine Buchhandlung mit einer Auswahl an internationalen Mode- und Style-Zeitschriften.

Im Buchladen Soda lässt Masha sich von den vielen Zeitschriften inspirieren.

So stylt sich Berlin

Auch wenn Masha international viel unterwegs ist, will sie aus Berlin nicht mehr weg. Sie fühlt sich in ihrem Kiez zuhause und findet, dass man seinen Style und seine Persönlichkeit in keiner anderen Stadt so frei entfalten kann. Bei einem Glas Wein im Meine Bar ICI beschreibt die Fashionista für uns den typischen Berlin-Style: sportlich und simpel, fast schon skandinavisch mit einer alternativen Note. Aber trotzdem so vielfältig wie die Kieze. Und wenn es ein Must-Have gibt, das jede Berlinerin im Frühling in ihrem Schrank haben sollte, sind pastellfarbene Sneaker.

Zum Schluss zeigt Masha uns noch die Blumen Vanessa, wo sie oft vorbeischaut. Zwischen exotischen Blumensträußen erzählt die 28-Jährige, dass sie im Mai nach Taiwan fliegen wird. Was sie dort vorhat? Das Land bereisen und darüber schreiben. Ihre Leser können sich also auf Eindrücke aus der asiatischen Mode- und Lifestyle-Welt freuen. Wir sind gespannt!

Foto Galerie

Kauf dich Glücklich, Rosenthaler Straße 17, 10119 Berlin

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