Nicht nur an der East Side Gallery in Friedrichshain oder der zentralen Gedenkstätte an der Bernauer Straße können sich Berliner und Berlin-Besucher an den Mauerbau und die Geschichte der geteilten Stadt Berlin erinnern. Auch ganz im Südwesten, auf der Grenze zwischen Potsdam und Spandau, lädt seit November 2014 eine Mauergedenkstätte zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein.
Mehrere Mauersegmente sowie ein original erhaltener Streckmetallzaun wurden seit September 2014 in Zusammenarbeit von der Landeshauptstadt Potsdam und dem Bezirksamt Spandau freigelegt. Darüber hinaus gemahnen auf einer Länge von 200 Metern verlegte Pflastersteine sowie aufgestellte originale Beton-Mauerpfosten an die Schrecken der innderdeutsche Grenze. Allein in Potsdam forderte sie zwischen 1961 und 1989 das Leben von 20 Menschen. „Die Reste dieser Grenzanlagen erinnern uns daran, dass Demokratie erkämpft wurde und immer wieder verteidigt werden muss“, so Potsdams Bürgermeister Jann Jakobs anlässlich der Einweihung der Mauergedenkstätte.
Auch Berlin räumt dem neu entstandenen Gedenkort nun einen höheren Stellenwert ein: Während die Mauerteile auf Brandenburger Seite bereits im vergangenen Jahr unter Denkmalschutz gestellt wurden, folgt auch das Landesdenkmalamt Berlin dem Antrag des Bezirksamts und leitet die Aufnahme der Mauersegmente auf Berliner Seite in die Landesdenkmalliste ein. Für Geschichtsinteressierte dürfte ein Halt am Groß Glienicker See besonders interessant sein: Gemeinsam dokumentieren der Zaun und die früher errichteten Mauerteile unterschiedliche Phasen des Mauerbaus.