Ganze 20 Jahre hat es gedauert, bis der Durchbruch kam: Nun ist die Mauer weg, die Wedding von Prenzlauer Berg trennte, und ab heute können auch die Bewohner des Brunnenviertels über die Lortzingstraße in den Mauerpark strömen. Das Ende einer „langen Leidensgeschichte“ nennt es Mittes früherer Bezirksbaustadtrat, der heute im Senat für Wohnungsbau zuständige Staatssekretär Ephraim Gothe (SPD). Einen „Verbindungsweg von ausgesuchter Geschmacklosigkeit“ nennt dagegen der Vorstandssprecher der Welt-Bürger-Park-Stiftung, Heiner Funken, den Weg.
Trotz der sieben Hektar großen Erweiterung, der Mauerpark bleibt eine Kampfzone. Das liegt an den Vereinbarungen von Senat und Bezirk mit dem privaten Grundeigentümer, die grob gesagt den Tausch von Baurecht plus Handgeld gegen zusätzliche Grünflächen für das Land vorsieht.
Deshalb hatte die Linke im Abgeordnetenhaus sogar die „Prüfung rechtlicher Schritte angekündigt“. Und die Berliner Grünen befürchten, dass am Rande des Parks überwiegend Wohneigentum oder teure Mietwohnungen entstehen – und das „soziale Wohnen entfällt“.
Alle für die Öffnung des Parks
Mit der Sturzgefahr von Radfahrern auf Schotterwegen begründet Grün-Berlin-Chef Christoph Schmidt die „dünne Asphaltdecke“ am neuen Parkzugang. Sie sei ein Provisorium, zumal auch die Erweiterungsfläche zunächst nur provisorisch genutzt werden darf, bis zur Fertigstellung der endgültigen Parkerweiterungsfläche. Mitglieder der städtischen Gartenbewegung – neudeutsch: urban gardening – sind als zwischenzeitliche Nutzer im Gespräch. Gut möglich ist auch, dass die Grün Berlin GmbH die Bewirtschaftung des ganzen Parks übernimmt. Gespräche mit Senat und Bezirk laufen. Am Gleisdreieck-Park ist zu besichtigen, dass sich die Firma auf ihr Geschäft versteht.
Der Termin werde so sicher eingehalten wie die Eröffnungstermine von BER, ätzt Funken und kündigt Widerstand an. Bei der ersten Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplanverfahren am Mauerpark hatte es rund 2500 Bürgereinwendungen gegeben, erklärt er, so viele wie bei keinem anderem Planungsverfahren in Berlin.