Am Freitagabend wurde im zuständigen Stadtentwicklungsausschuss des Bezirks Mitte beschlossen, sich einen Teil des populären Mauerparks zu sichern. Der liegt bisher auf dem Gebiet des Ortsteils Prenzlauer Berg. Gemäß einer Vorlage, die SPD, Grüne und CDU einbrachten, soll der Senat nun die gesamte, rund sieben Hektar große Gewerbefläche südlich des Gleimtunnels erwerben, um eine Vergrößerung des Parks auf Weddinger Gebiet zu ermöglichen. Es ist geplant, Teile der Fläche an die Betreiber des Biergartens „Mauersegler“ und des Mauerpark-Flohmarkts weiterzuverkaufen.
Für das 3,8 Hektar große Gebiet nördlich des Gleimtunnels ist eine moderate öffentliche oder genossenschaftliche Wohnbebauung vorgesehen. Der entsprechende Bebauungsplan wird zwischen einem Nord- und einem Südteil unterscheiden.
Anwohner lehnen Bebauung ab
Die Ausschusssitzung wurde von Protesten begleitet. Knapp 200 Anwohner verschafften sich mit Zwischenrufen Gehör und trugen Plakate mit Aufschriften wie „Gegen die Betonlobby“ mit sich. Ihre Vertreter lehnten eine Bebauung des Gewerbegebiets mehrheitlich ab. Der Eigentümer CA Immo fordert jedoch eine Wohnbebauung zumindest im Bereich nördlich des Gleimtunnels und will dem Verkauf der Restflächen an die Stadt Berlin nur unter dieser Vorbedingung zustimmen.
Die Anwohner konnten sich mit ihrer Forderung nach einem runden Tisch nicht durchsetzen. Im Ausschuss wurde sie unter Verweis auf bestehende Fristen abgelehnt. Die Allianz Umweltstiftung, die 2,3 Millionen Euro für die Parkerweiterung bereitgestellt hat, verlangt einen Baubeginn im Jahr 2012.