Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat am Donnerstag bestätigt, dass Berlins Pläne für die Mitnutzung des Humboldtforums geändert werden sollen. Es müsse erlaubt sein, bei einem Bau, der 2019 fertig sein solle, zu überlegen, „ob wir uns konzeptionell bestmöglich aufstellen“, sagte er vor dem Parlament. Geschichtliche und wissenschaftliche Entwicklungen, die von Berlin ausgegangen seien, sollten einbezogen werden. Es gehe aber nicht um eine Dependance des Berliner Stadtmuseums.
„Um darüber zu diskutieren, ist jetzt der richtige Zeitpunkt“, sagte der Regierungschef. Schon am Montag, bei einer Veranstaltung der Stiftung „Hauptstadt Berlin“, hatte Müller das bisherige Konzept, dessen Kern eine interaktive Ausstellung „Welt der Sprachen“ ist, in Zweifel gezogen. Ein weiterer Teil der 4000 Quadratmeter, die Berlin im Neubau des Stadtschlosses nutzen darf, sind für die Humboldt-Universität und Verwaltungszwecke reserviert. Müller teilte dem Abgeordnetenhaus in diesem Zusammenhang mit, dass die von der Zentral- und Landesbibliothek mit Hilfe von EU-Mitteln konzipierte Sprachen-Ausstellung noch Mehrausgaben von sechs Millionen Euro erfordern würde.
Konzeptuelle Veränderungen wären mit Mehrkosten verbunden
Man gehe nach wie vor davon aus, dass der Senat zum verabredeten Nutzungskonzept „mit dem Dreiklang aus Museen, Bibliothek und Universität“ stehe, das 2011 zwischen dem Bund und Berlin vertraglich festgelegt worden sei. Aufgrund des fortgeschrittenen Bauablaufs seien Veränderungen mit Mehrkosten und Bauverzögerungen verbunden, die Berlin vollumfänglich selbst finanzieren müsse. Außerdem würde eine veränderte Nutzung der Berliner Bibliotheksflächen auch eine Änderung der Gesamtkonzeption des Humboldtforum bedeuten, teilte das BKM mit.