In einem herrschaftlichen Haus mit imposantem Treppenaufgang befindet sich ihr Büro – eine original Berliner Wohnung mit unzähligen Zimmern, Kämmerchen und einer riesigen Küche, in der die 15-köpfige Mannschaft unter der Woche täglich von einer Thailänderin bekocht wird. „Wir brauchen mittags das Haus nicht zu verlassen“, lacht Bettina Schrenk. Auch wenn es hier genügend gastronomische Angebote gibt. Vor allem die südliche Wilmersdorfer Straße habe sich unglaublich entwickelt. Inzwischen gibt es hier „viele Vietnamesen mit Monsieur Vuong-Niveau. Sie sind im Gegensatz zu Mitte aber nicht so voll und auch nicht so teuer“, schiebt ihr Bruder gleich hinterher, der selber in Mitte wohnt.
In Charlottenburg kann man überall gut essen
Ansonsten mögen die beiden gebürtigen Franken das Restaurant Florian am Savignyplatz sehr, „dort gibt es bereits ab 11 Uhr gescheite Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut“, schwärmt sie, die ab und an auch mal in der Paris-Bar zu Gast ist. Beide sind sich einig, dass das Il Claice am Walter-Benjamin-Platz immer einen Besuch wert ist – ein Italiener, bei dem man hervorragend essen und tolle Weine trinken könne. Leuchtende Augen bekommen beide sofort, als sie von Gabis Currywürsten erzählen. Sooft es geht, besuchen sie den Imbiss von Gabriela Maaß auf dem Wochenmarkt am Karl-August-Platz, den man auch für Veranstaltungen mieten kann. Und auch wir können bestätigen: Die auf Holzkohle gegrillten Würste schmecken wirklich vorzüglich!
Was ihren Kiez sonst noch ausmache? Er habe eine große Szenevergangenheit. „Früher gab es hier noch coole Dissen, zum Beispiel das Chez Konrad am Adenauerplatz. Außerdem hat die Gegend einen unmittelbaren Bezug zum Kurfürstendamm. Außerhalb Berlins werde Berlin immer noch damit assoziiert“, sagt Frau Schrenk, die bereits seit 1995 in der Hauptstadt lebt und hier nicht mehr weg möchte. Alles, was außerhalb Berlins liegt, kommt ihr wie die totale Diaspora vor. „Wir sind so sozialisiert hier, dass wir alles andere extrem merkwürdig finden“, lacht sie. Auch ihre Kinder sind inzwischen richtige Berliner. Die Kunst sei es, das zu nutzen, was es gibt und das zu kompensieren, was fehlt.
Phänomenales Angebot für Kinder
Tipps für Cineasten
Genauso wie die Filmkultur in der Stadt. Besonders positiv bewerten die beiden die Renaissance, die der Zoo Palast jüngst erfahren durfte. Philipp Schrenk ist großer Fan des Kinos und hat für alle, die es etwas privater mögen oder eine Feier planen auch gleich einen Tipp parat: Das Clubkino, in dem gerade mal 36 Mann Platz finden und das wie eine kleine Bibliothek eingerichtet ist. Auch seine Schwester mag Kinos, „die den Charme der Geschichte in sich selber verkörpern“. Während sie Filmpremieren mit Weltstars eher in „schlachterprobten Kinos“ wie dem Cinestar am Potsdamer Platz ausrichten, darf es in der Freizeit gerne kleiner sein. Außerdem sei das Programm im Delphi, Cinema Paris und im Astor super. Hier verbringen sie gern ihre Abende, wenn sie nicht gerade ein großes Event organisieren.