Traditionelles Biergartentheater

Bierbank unterm Po, Stulle in der Hand, Vorhang auf!

"Mamsell Uebermuth" - so der Name des Biergarten-Theaterstücks.
"Mamsell Uebermuth" - so der Name des Biergarten-Theaterstücks.
Danziger Straße - Manche Dinge geraten zu Unrecht in Vergessenheit. So zum Beispiel die wunderbare Berliner Tradition des Biergartentheaters. Der Kulturverein Prenzlauer Berg e.V. reanimiert die tot geglaubte Praxis und lädt noch bis August zu derb-witzigen Theaterabenden. Schmalzstulle und saure Gürkchen inklusive.

Verwechslungen, aberwitzige Zufälle und krasse Übertreibungen – das sind die Hauptzutaten einer Posse. Dabei bringen derbe Komik, große Posen und exaltierte Mimik die Zuschauer zum Lachen. Lachen, das sollen auch die Theaterbesucher an der Danziger Straße 50. Im Hinterhof gastiert in Biergarten-Atmosphäre noch bis August das Stück „Mamsell Uebermuth“ (1860) von Adolf Bahn. Man kann dabei zuschauen, wie sich Witwe Aurora in den blutjungen Eduard verliebt. Eine schöne Schieflage, die viele Steilvorlagen für amouröse Verstrickungen liefert. Der Kulturverein Prenzlauer Berg hat die Altberliner Posse auf die Bretter – pardon – auf den Rasen gebracht.

Und das Besondere dabei? Zusätzlich zur Eintrittskarte gibt es für jeden zahlenden Zuschauer eine ordentliche Schmalzstulle (mit Gürkchen!) gratis dazu. Damit knüpfen die Initiatoren nicht nur inhaltlich, sondern auch kulinarisch an das Berlin des frühen 20. Jahrhunderts an. Um 1900 gab es berlinweit circa 50 verschiedene Gartenbühnen, am Wochenende traf sich hier die „normale“ Berliner Gesellschaft und lachte sich über die feinen, aber sehr einfältigen Herrschaften im Stück kaputt. Dazu gab es eine ordentliche Stulle und „een jutet Bier.“

Termine findet ihr auf der Homepage des Kulturvereins.

Kulturverein Prenzlauer Berg e.V., Danziger Straße 50, 10435 Berlin

Telefon 030 44677730
Fax 030 44677739

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