Der Name ist ein Scherz: „Django Reinhardt“ nennt sich der Mann bei Facebook – und das spielt natürlich auf die Gitarrenlegende an, Django Reinhardt, den rastlosen Sohn einer französischen Sinti-Familie, der den Jazz in ganz Europa geprägt hat. In einem Punkt jedoch meint der falsche „Django Reinhardt“ es offenbar vollkommen ernst: Er lädt am 1. April zu einem großen „Kiff-in“ in den Görlitzer Park. Mehr als 2000 Nutzer haben auf der Facebook-Seite bereits ihr Kommen zugesagt. Sie wollen damit gegen die neue Drogenpolitik des Senats protestieren – und für ein offenes Berlin ganz im Sinne des echten Django Reinhardt.
Kritik am Status quo
Dem Organisator geht es nicht nur um die Drogenpolitik, er kritisiert das Land für seine Behandlung von Flüchtlingen: „In einer Stadt, wo der Senat mit Menschen in Not umgeht, als wären sie nichts weiter als ein paar Buchstaben auf einem Blatt Papier. Wo Menschen unter unwürdigen Umständen in Turnhallen und völlig überfüllten Notunterkünften hausen müssen, wird sich auf Probleme gestürzt, welche keine sind, anstatt sich mal auf die wirklichen Probleme dieser Stadt zu konzentrieren“, heißt es in der Einladung zum April-Happening. „Wir wollen dem Senat an diesem Tag zeigen, dass wir mit der Politik nicht einverstanden sind, und rufen alle dazu auf, mit uns zum gemeinsamen solidarischen Kiff-In in den Görli zu kommen.“
Der „Kiff-in“-Aufruf enthält am Ende noch ein paar freundliche Grüße: „Henkel verpiss dich“, heißt es. Und: „Herrmann versenken.“ Das hat auch schon Widerspruch hervorgerufen. „Man kann Monika Herrmann ja doof finden“, schreibt etwa Erik Marquardt, „aber zu dieser Veranstaltung mit dem Slogan „Herrmann versenken“ aufzurufen wirkt auf mich etwas … unterkomplex.“ Ansonsten scheint die Kiffer-Vorfreude groß zu sein. „Das wird dope!“, schreibt Alex Schoen. „Ich bringe meine Frisbee mit“, kündigt Hendrik Apfel schon mal an. Und Robert Grudge wirft für Twitter ein: „Ich schlage als hashtag #Haschtag vor.“