Ich bin Berliner. Geboren und aufgewachsen in Berlin Mitte. Viele, denen ich das erzähle, können das irgendwie nur schwer glauben. Schön sind immer die Fragen „Wo genau denn in Wedding?“ Mit Mitte meine ich auch Mitte. Geboren in der Charité, frühe Kindheit in der Marienstraße (Nähe S Friedrichstraße). Dem ein oder anderen vielleicht durch die wunderbare Böse Buben Bar bekannt. Ab der 1. Klasse – und bis heute – dann nähe Strausberger Platz. Ja ich gebe zu, es ist an der Grenze zu Friedrichshain, aber Mitte bleibt Mitte.
Qiez-Blogger
Mein Mitte: Eine Liebeserklärung

Oh Mitte, du bist so wunderbar!
Foto: Unterwegs in Berlin - ©Christine Voplert
Bloggerin Tine lebt in Mitte. Schon immer. Diesmal nimmt sie uns mit auf eine Tour durch den Kiez ihrer Kindheit - einen Mikrokosmos zwischen Otto-Braun-Straße, Mollstraße, Karl-Marx-Allee und Lichtenberger Straße.
Dieser kleine namenlose Kiez war eine riesige Spielwiese für uns. Die meisten meiner Freunde wohnten hier oder in den angrenzenden Straßen. Und dank des eher spärlichen Verkehrs bis Mitte der 90er konnten wir uns unbedenklich auf den Straßen unseres Kiezes bewegen.
Und wir waren viel draußen. Nach der Schule den Schulranzen in die Ecke gepfeffert und dann ab raus. Irgendwas war immer los. Fußball spielen, Kletterfange auf dem Holzspielplatz, Eis essen im Hennig’s Eis (leider seit ein paar Jahren geschlossen), abhängen auf dem Tartanspielplatz. Aus alten Möbeln vom Sperrmüll haben wir Wohnungen unter den Balkons der ersten Etage unseres Plattenbaus gebaut. Sonntags ging es zur Matinee ins Kino International. Und wenn die Laternen angehen, sollten wir immer zu Hause sein. Manchmal gab’s von der eigenen Mama oder der eines Freundes eine Stulle mit Salami auf die Hand und wir durften noch eine Stunde draußen bleiben. Unsere Eltern wussten nie, wo wir waren.
Ich wohne bis heute in diesem Dunstkreis. Es ist einfach ein Stück Heimat für mich. Warum wegziehen, wenn es doch so schön hier ist. Bis heute ist dieser kleine Mikrokosmos hier so wunderbar ruhig. Zwischen Alexanderplatz und Frankfurter Tor ist es noch so herrlich wohngebietig und die Zeit ist ein bisschen stehen geblieben.
Dieser Artikel wurde uns von Unterwegs in Berlin zur Verfügung gestellt. Hier erfahrt ihr mehr über Tines Blog.
Quelle: Unterwegs in Berlin