Gleich um die Ecke vom Nordbahnhof findest du in der Zinnowitzer Str. 5 das neue persische Café und Deli Meet me halfway. Der Name ist Programm, denn hier trifft Tradition auf Moderne: Klare Formen gepaart mit traditionellen Details schaffen eine angenehme, ruhige Atmosphäre – wie etwa das Strickmuster der Sitzkissen, das an das Einlegemuster Khatam persischer Schachteln erinnert.
Ein halbes Jahr lang haben die beiden charismatischen Brüder Mo und Mehdi an ihrem Laden gearbeitet. Der studierte Elektroniker für Betriebs- und Automatisierungstechnik und der ehemalige Profifußballspieler haben schon als Kinder davon geträumt, irgendwann ein gemeinsames Business zu eröffnen. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Gastronomie sind sie verschiedene Konzepte und Menüs durchgegangen. Am Ende landeten sie in Mitte, passend zum Namen ihres Cafés: Meet me halfway. Ein bisschen auch wie die Brüder selbst, weil sie vom Charakter her wie Tag und Nacht seien, wie sie von sich sagen.
Dennoch scheint es zu funktionieren. Beim Umbau des Ladens hangelten sie sich von Lockdown zu Lockdown und haben ihn dennoch im September erfolgreich fertigstellen können. Mo war hauptsächlich fürs Design des Cafés verantwortlich, Mehdi für das Geschirr und das Essen. „Alles hier im Laden ist Handarbeit: Das Sitzkissen wurde von einer Iranerin aus Südfrankreich handbestickt und das Geschirr wird im Iran produziert“, erklärt Mehdi. Meet me halfway steht für sie für vieles: das Treffen im Leben, den Kulturen und eben auch den unterschiedlichen Gemütern der Brüder.
Das Motto zieht sich weiter bis zum Essen, denn es verbindet die persische Küche mit westlichen Elementen. Frühstücksliebhaber schweben hier auf Wolke sieben, schließlich kannst du Frühstück bei den beiden Jungs morgens, mittags und abends genießen. Ob Fleisch, vegetarisch oder vegan, im Meet me halfway wird auf Qualität und gesundes Essen gesetzt. Statt mit Fett zu kochen wird hier alles mit Dampf gegart und auch die Säfte machen sie jeden Tag frisch. Die Devise: Es soll so schmecken wie bei Mama zuhause.
Die Mutter der beiden soll eine großartige Köchin gewesen sein. Leider ist sie vergangenes Jahr verstorben und konnte die Eröffnung des Delis nicht mehr miterleben. Die Liebe zu ihrer Mama spiegelt sich aber im Raum in der Liebe zum Detail wider: Die Lampen, die an die Spitze ihrer Gebetskette, dem Tasbih, erinnert oder das Kochen qualitativ hochwertigem persischen Essens. Mehdi betont: „Keiner kann Messi oder Ronaldo werden oder so gut wie unsere Mama kochen, aber die Qualität der Produkte hilft.“
Und das schmeckt man: Wir können in jedem Fall den persischen Tee mit echtem Safran und den Dattel-Nuss-Kuchen oder das persische Kräuteromelette Kuku Sabzi aus fünf verschiedenen Kräutern empfehlen. Die Zutaten für den Tee werden direkt aus dem Iran importiert und vor Ort zusammengestellt. Den eigenen Kaffee haben sie mit der Berliner Kaffeerösterei zusammen erarbeitet und unterstützen damit zusätzlich ein mexikanisches Schulprojekt. Trotz des Lockdowns bleiben die beiden stark. Wir machen trotzdem auf: „Die Lichter müssen leuchten.“