Verena Wriedt macht mir mit einem Strahlelächeln die Tür auf, als ich noch dabei bin, ihre Klingel zu suchen. Schon geht’s los an den schönen Teltowkanal – der quasi direkt gegenüber liegt.
Seit zwölf Jahren lebt die hübsche Moderatorin in Berlin. Zunächst wohnte sie lange in Prenzlauer Berg, vor einem Jahr ist sie mit ihrem Freund in eine 100-Quadratmeter-Wohnung in Lankwitz gezogen, mit direktem Blick auf den Teltowkanal vom Balkon aus. „Direkt am Wasser zu wohnen ist ein Traum. Früher bin ich hier den Kanal entlang gejoggt, jetzt schlendere ich eher“, erklärt Wriedt, die im sechsten Monat schwanger ist, schmunzelnd. „In meinem Schlafzimmer höre ich das Geräusch von Booten, wenn sich das Wasser teilt – das ist so beruhigend. Dann natürlich noch Entengeschnatter und Vogelgezwitscher, das ist echt schön.“
Wasser gehört derzeit zu ihren Herzensangelegenheiten. Denn seit kurzem ist sie Testimonial für REDO Water Systems, einer Firma für Wasseraufbereitungsanlagen. Letztes Jahr hat sie in ihrer Funktion als Botschafterin für SOS-Kinderdörfer eine Trinkwasseranlage von REDO an ein Dorf in Manila übergeben. Ziel von REDO und vom Projekt „REDO WATER for Life“ ist es, sogenannte Wasserkioske in armen Ländern zu bauen. „Gerade, wo ich selber ein Kind kriege, denke ich doch anders über die Zukunft nach“, erklärt die werdende Mutter.
Von der Welt nach Lankwitz
Mit dem Blick aufs ruhig plätschernde Wasser erzählt die Moderatorin, dass sie eigentlich ein echter Stadtmensch und die dörfliche Ruhe in Lankwitz wirklich etwas Neues für sie sei. Schließlich ist sie international aufgewachsen, hat seit ihrem sechsten Lebensjahr zehn Jahre auf den Philippinen gelebt, dann mal in England, mal in den USA gewohnt. Doch in Berlin hat sie Wurzeln geschlagen. „Berlin ist meins, da bleibe ich“, sagt die Blondine überzeugt. „Vorher hat es mich immer alle drei Jahre gekitzelt, wieder weiterzuziehen, bis ich hier gelandet bin. Die Größe überwältigt mich auch heute noch. Ich kann nach Prenzlauer Berg ins Anna Blume fahren und kenne da Leute. Andererseits kann ich aber auch an einen Ort fahren, wo ich noch nie war. Dann wird hier so viel kulturell angeboten. Ich laufe immer noch staunend mit offenem Mund durch diese Stadt.“
Lieblingsorte im Kiez
So sehr Wriedt die Idylle am Stadtrand genießt, so schade findet sie es, dass es tatsächlich keine Cafés in ihrem Kiez gibt. „Es muss ja noch nicht mal besonders hip sein, aber hier gibt es einfach nichts“, sagt die Moderatorin. Auch keine Restaurants? „Aber hallo!“, widerspricht sie sofort. „Das La Marianna, ein Italiener, hat die beste Steinofenpizza, die es gibt – für die würde ich auch sehr weit fahren!“ Außerdem gehört Mr. Hai-Life an der Ecke Schlossstraße zu ihren Lieblingsasiaten. Der könne es auch locker mit dem Kuchi oder dem Pan Asia aufnehmen. Und dann ist der Ku’damm ja auch nur 15 Minuten weg. Dort auf der nahen Schlüterstraße geht sie beispielsweise gerne ins Restaurant NU oder ins Café SETs.
Zum Sporteln trifft man Wriedt im Women’s Gym Jopp & Jopp im Tempelhofer Hafen. Sonst ist freizeitmäßig und kulturell nicht viel los in Lankwitz. Im kleinen Kino Thalia auf der Kaiser-Wilhelm-Straße habe sie mit ihrem Freund schon allein gesessen. „Das passiert einem in Berlin sonst auch nicht so oft“, erzählt sie schmunzelnd. Das Planetarium am Insulaner samt dem riesengroßen Park zum Spazierengehen gehört definitiv zu ihren Highlights in der näheren Umgebung. „Den Sternenhimmel möchte ich meinem Kind auch mal zeigen“, sagt Wriedt. „An sich ist die Gegend für unser Baby auch wirklich gut geeignet. Trotzdem suchen wir gerade nach einer Wohnung, weil unsere leider irgendwann zu klein sein wird …“ Wenn es denn so weit ist, besuche ich sie natürlich gerne wieder in ihrem neuen Kiez.
Lesen Sie nächste Woche in unserer Reihe „Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez“: Dagobert