Organisiert wurde das kunterbunte Stelldichein von Mops-Fans und ihren Vierbeinern auch in diesem Jahr von Tom Zupan, dem Vater der Mopszucht „Zum Tempelhofer Eulenwinkel“. Gemeinsam mit seiner Frau setzt sich Zupan seit rund sieben Jahren für die Zucht langbeiniger und sportlicher kleiner Hunde mit einer freien Atmung und ohne „Glubschaugen“, Atemprobleme oder Hüftdysplasie ein. „Ein gesunder Mops schnarcht nicht und kann ohne Probleme drei Stunden durchmaschieren“, versicherte uns Zupan schon bei unserem ersten Treffen 2012.
Um das zu beweisen, ist das große Mopsrennen bis heute fester Bestandteil des großen Berliner Mopstreffens, zu dem Hunde aus ganz Deutschland und sogar aus Nachbarländern wie Dänemark anreisen. Jeder angemeldete Mops wird dabei auf eine 50-Meter-Sprint-Strecke geschickt und mit vielen Anfeuerungsrufen, einem sprintenden Herrchen oder Spielzeug zum raschen Überqueren der Ziellinie ermutigt. Elektronische Zeitmessung und Zielfoto sorgen dafür, dass am Ende nicht nur eine schöne Erinnerung steht, sondern tatsächlich auch der schnellste Mops einen Pokal erhält.
Das Mopsrennen hat nicht nur Fans: Im vergangenen Jahr startete die Tierschutzorganisation Peta einen Aufruf gegen den Wettbewerb in der Sommerhitze. Doch obwohl jährlich nicht nur gesunde Möpse, sondern auch viele kurznasige, kurzbeinige oder zu dicke Hunde auf die Rennstrecke geschickt werden, hatten wir weder bei unserem Besuch in diesem Jahr noch 2012 das Gefühl, der 50-Meter-Lauf würde einen von ihnen überfordern. Bei allen zweibeinigen Teilnehmern, die ihren Liebling ins Rennen schicken, steht der Spaß an der Freude im Vordergrund. Und selbst wenn Muffin lahm angedackelt kommt oder sich Oskar auf der Strecke plötzlich umdreht und in die andere Richtung davonmarschiert, dann ist das eher ein Anlass für lautes Gelächter als für zerknirschte Gesichter. „Dabei sein is allet. Wenn se nich wolln, dann wolln se eben nich“, wird Oskars Kehrtwende von seinem Frauchen kommentiert.
Neu in diesem Jahr war die überraschend hohe Dichte von jungen Menschen, die man in Berlin wohl am ehesten als „Hipster bezeichnen würde. Große Sonnenbrillen, Jutebeutel, sexy Sommerkleidchen und V-Ausschnitte gehörten für viele Besucher des Mopstreffens augenscheinlich zur Standard-Ausrüstung. Der Mops scheint sich zunehmend zu einem weiteren gefragten Accessoire zu entwickeln. Zum Glück nahmen es die Hunde entspannt und standen ihren coolen Zweibeinern mindestens ebenso cool zur Seite.
Dadurch war das Berliner Mopstreffen auch 2014 nicht mehr und nicht weniger als ein fröhliches Beisammensein von Mopsbesitzern und Mopsfans. Während ihre im Allgemeinen sehr entspannten Hunde miteinander auf der Wiese balgten oder einfach ein wenig vor sich hin dösten, wurden neue Bekanntschaften geschlossen, Welpen-Tipps ausgetauscht und Komplimente gemacht. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Besucher sich auch diesmal wieder von den Vorzügen körperlich gesunder Möpse überzeugen ließen und sich bei ihrem nächsten Welpen für ein Tier aus einer verantwortungsvollen Zucht entscheiden.