Im Sommer sind die Berliner Gewässer und Ufer ein absoluter Hotspot, um einmal so richtig die Seele baumeln zu lassen. Doch auch jetzt im Herbst locken uns die Sonnenstrahlen nach draußen, um am Landwehrkanal und der Spree zu chillen oder entlang dieser ausgiebig zu schlendern.
Und dazu bietet uns die Hauptstadt jede Möglichkeit, denn mit insgesamt 330 Kilometern an Flüssen, Kanälen und Gräben sowie einer Vielzahl an Seen und Weihern gehört Berlin zu den wasserreichsten Städten in Deutschland. Innerhalb des Stadtgebiets nimmt die Wasserfläche 6,7 Prozent ein und ist somit in etwa so groß wie Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg zusammen.
Ufer und Gewässer sind oft vermüllt
Leider nur passiert eines immer wieder: Wir suchen uns einen schönen Platz am Ufer und werden von einem Haufen Müll überrascht. Die stadtbekannten, orangefarbenen Mülleimer quellen über, alte Tüten und Picknickreste liegen auf der Wiese und im Fluss können wir zwischen Enten und Schwänen diverse alte Bierflaschen und Plastikverpackungen an uns vorbeiziehen sehen. Alleine die Müllschiffe der Berliner Senatsverwaltung befreien die Oberflächen der Gewässer jährlich von rund 500 bis 600 Kubikmeter Müll – der ganze Schrott und Dreck auf den Böden der Gewässer und den Ufer-Arealen noch nicht einmal mit eingerechnet.
Das ist nicht nur ziemlich unidyllisch, sondern auch alles andere als gut für unsere Umwelt: Vögel, Säugetiere und Fische können sich verfangen oder den Müll mit Nahrung verwechseln, Mikroplastik landet irgendwann über die Nahrungskette auch wieder auf unseren Tellern und eine Unmenge an Dreck wird ins Meer getrieben. Kleiner Fun Fact am Rande (und der ist nicht mal so lustig): Es dauert rund 450 Jahre, bis eine Plastikflasche im Wasser komplett zerfallen ist.
Die Initiative Alles im Fluss sagt der Verschmutzung den Kampf an
Trotz der bisherigen Bemühungen von Senat, Bezirken, BSR und Zivilgesellschaft ließ sich das Müllproblem bisher nicht lösen. Um noch entschiedener dagegen vorzugehen haben die Vereine wirBerlin e.V. und Flussbad Berlin e.V. deshalb vor wenigen Tagen gemeinsam die Initiative Alles im Fluss gestartet. Zusammen mit Verantwortlichen aus der Verwaltung, Politik, Unternehmen, Umweltverbänden und der Bürgerschaft wollen sie Pläne und Ziele entwickeln, um stärker durchzugreifen und die Berliner Gewässer vor Vermüllung zu schützen. Durch Banner und Internetpräsenz klären sie genauer über das Problem. Zudem fanden bereits erste Aufräumaktionen statt.
Aber auch jeder einzelne kann in seinem Alltag mithelfen. Deswegen achtet während dem Spaziergang am Fluss, dem Picknick auf der Wiese oder während ihr auf dem Steg am Maybachufer chillt ab sofort doch einfach doppelt so gut darauf, dass euch nichts aus der Jackentasche fällt und ihr wirklich all euren Müll wieder eingepackt oder in die nächste Tonne geschmissen habt. Und wenn ihr mal eine leere Flasche lieblos in der Gegend rumliegen seht, ab in den nächsten Mülleimer damit! Also: Augen offen halten, dann haben wir es gleich alle ein bisschen schöner!