Ein ehemaliger Telekommunikationsbunker am Halleschen Ufer. Die Location erinnert uns gleich stark an Boros – und steigert im Grunde nur die Vorfreude. Draußen findet sich nur ein dezentes Schild: The Feuerle Collection. Und Laufkundschaft kommt hier sowieso nicht rein, denn ein Besuch läuft seit der Eröffnung 2016 nur über Voranmeldung. Solltest du klaustrophobisch veranlagt sein oder Angst im Dunkeln haben, ist der erste Part, sozusagen die Öffnung hin zum Museum, nix für dich. Du kommst nämlich in einen komplett dunklen Raum – für etwa zwei Minuten. Hier ertönt Musik, „Music for Piano #20“ von John Cage. Die Klänge machen dich ruhig und fahren deine Sinne runter. Um diese dann besonders effizient wieder hochzufahren: Du gehst langsam um die Ecke und blickst in den Kunstraum – und damit in eine andere Welt.
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Feine, in einem speziellen Lichtkonzept angestrahlte und auf Podesten oder in Vitrinen ausgestellte Khmerskulpturen sowie antike chinesische Lack- oder Steinmöbel blicken dir entgegen. Dazwischen immer wieder hier und da zeitgenössische Kunst, vielfach in Form von erotischen Schwarz-Weiß-Fotografien. Natürlich wirken diese auch ganz besonders in der Umgebung der dicken Bunkerwände. Dieser wurde übrigens von Architekt John Pawson restauriert und für seine Funktion als Kunstmuseum angepasst. Labels oder erklärende Texte an den Kunstwerken suchst du hier vergebens, darauf wird bewusst verzichtet – die versierten Museumsbegleiter geben dir aber gern sämtliche Hintergrundinformationen.
Hinter einer Glaswand gibt es noch etwas wirklich Abgefahrenes, den sogenannten „Incense Room“ mit einem Tisch und Hockern: Hier kannst du eine wahrhaft exklusive Duftzeremonie erleben. Sie ist nur nach Absprache buchbar – für 1000 Euro mit vier Personen. Warum das so teuer ist? Weil hier eine ganz besondere Zeremonie in passenden Kimonos und Fußbekleidung stattfindet, bei der ein besonders feines Duftholz an einem eigens dafür entworfenen, in China nach alten Methoden hergestellten Incense Tisch, elektronisch erhitzt wird und sich Düfte so optimal entfalten können. Die Feuerle Collection ist übrigens das erste Kunstmuseum weltweit, das der chinesischen Incense-Kultur einen derartigen Raum widmet – das ist also schon wirklich etwas sehr Exklusives.
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Was wir außerdem noch ausprobieren durften, ist das Gong Bath mit Gongmeisterin und Achtsamkeitstrainerin Nora Schirmeier. Dabei liegst du auf einer Matte mitten in diesem so beeindruckenden Ausstellungsraum (was zum Drüberziehen mitbringen!), nimmst die Gongwellen im und am Körper auf und findest so einen besonderen Weg der Entspannung. Das Gong Bath findet jeden ersten Samstag im Monat von 9.45 bis 11 Uhr statt.
Wir haben dieses so besonderes Museum übrigens im Rahmen einer Tour von GetYourGuide entdeckt. Danke dafür! Solche und viele weitere unvergessliche Erlebnisse in der eigenen Stadt kannst du über GetYourGuide finden und buchen.