Lange schien die Zukunft des Museums „The Story of Berlin“ im Ku’damm-Karree ungewiss, die Erlebnisausstellung zur Stadtgeschichte und ihr alter Atomschutzbunker standen Neubauplänen des irischen Investors Ballymore im Weg. Doch inzwischen hat die Münchner Firma Cells Bauwelt das Karree gekauft und will es größtenteils nicht abreißen, sondern modernisieren. Der neue Eigentümer habe signalisiert, dass er „langfristig mit uns plant“, sagt Ausstellungs-Geschäftsführer Bernhard Schütte.
Modernisierung der ganzen Passage
Zu Ehrengästen gekürt wurden die 43-jährige Kerstin Gradl, ihre Tochter Luise (15) und Ralph Gutzmer (48). Die Potsdamer haben Berlin schon oft besucht, doch „The Story of Berlin“ stand erstmals auf ihrem Programm. Eigentlich wollte Luise die Schau bereits vor einigen Wochen im Rahmen eines Schüleraustauschs besichtigen, das scheiterte am damaligen Bahnstreik. Nun also holte die ganze Familie den Besuch nach. Schütte führte sie persönlich durch den Bunker, überreichte Blumen und einen Gutschein für ein Restaurant in der City West.
250.000 Besucher pro Jahr – mit steigender Tendenz
Im Durchschnitt kommen rund 250.000 Interessierte pro Jahr in die Ausstellung. Schütte berichtet von steigendem Interesse, „der Zuwachs beträgt jährlich bei drei bis acht Prozent“ – das liege sicherlich am anhaltenden Tourismus-Boom in Berlin. „Wir sind immer noch die Anlaufstelle Nummer eins, wenn es um Fakten, Geschichten und Hintergründe rund um Berlin geht“, sagt der Chef. Schulklassen aus aller Welt machen 45 Prozent der Besucher aus. Mitte Juli gab es einen Rekord, als an einem Tag 2274 Menschen das Foyer passierten. Dessen auffälligste Zierde ist ein hellgrüner „Trabant“-Pkw, der symbolisch für die DDR und die einstige Teilung der Stadt, aber auch für den Mauerfall im November 1989 steht.