Zu DDR-Zeiten wurde das Straßenbild von hauptsächlich einem Auto geprägt: dem Trabi. Produziert wird die Rennpappe längst nicht mehr, dafür ist sie in der Hauptstadt zu einer kleinen Attraktion avanciert. Neben der Trabisafari können Nostalgiker nun auch eine Ausstellung im Trabi-Museum besichtigen und mit dem Zweitakter auf Tuchfühlung gehen.
Die Ausstellung lebt von 18 bis 20 Prachtstücken der ostdeutschen Automobilbautechnik. Darunter der schnellste Trabant, dessen Tacho es auf 196 Stundenkilometer brachte. Außerdem beherbergt das Museum den teuersten Trabi. Zu diesem gibt es eine nette Geschichte: Kai Pflaume hatte sich, wie fast alle DDR-Bürger, auf einen Trabi beworben, aber leider nie einen bekommen. Dann kam der Mauerfall und die Chance darauf verebbte vollends. Als der Moderator dies in der Öffentlichkeit scherzhafter Weise bekannt gab, wurde eigens für ihn ein „Alles nur die Liebe zählt“-Trabi hergestellt. In einer Versteigerung bezahlte ein Liebhaber sehr viel Geld dafür. „Darum ist es auch der teuerste Wagen der Ausstellung“, erzählt Michaela Trepde vom Trabi-Museum.
Wie schläft es sich in der Pension Sachsenruhe?
Weitere sehenswerte Exponate sind Raritäten, die im Straßenbild nur selten zu sehen waren. Etwa ein Polizeitrabi, ein Panzertrabi, von dem nur drei Stück produziert wurden, sowie aufgemotzte Sondereditionen mit türkisfarbenen Ledersitzen. Anhand des Kugelporsche, wie der Trabant 500 aus den 60er Jahren genannt wurde, geht es auf automobilgeschichtlichen Exkurs.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist der Trabi als Familienbegleiter. In einer individuell gestalteten Camping-Ecke können Besucher die „Pension Sachsenruhe“ (so der Spitzname des mit Zelt ausgestatteten Wagens), Campingwagen und Faltboote, die für den Transport auf einem Trabi hergestellt wurden, besichtigen und sich rund um das Thema informieren.
Im Trabi-Kino kann man sich anschließend von Videomaterial über die Kultkarre berieseln lassen. Und was die Technikinteressierten sicher begeistern wird: Eine offengelegte Oberhandkupplung macht die Mechanik, die dahinter steckt, transparent. Das Trabi-Museum ist die perfekte Ergänzung zur Trabi-World, von der aus die Trabi-Safaris starten. „Wir sind froh, in der Nähe einen Ort für unser Museum gefunden zu haben“, erzählt Frau Trepde. Ein an die Tour angeschlossener Museumsbesuch macht das (N)Ostalgiefeeling komplett.