„Ich entscheide, wer mich ficken darf! Ich komme aus Reinickendorf“, sagt Faye. Nur dass Faye keine Frau aus dem Märkischen Viertel ist, sondern eine freche Füchsin. Und die ist aggressiv und asozial. Nach einer wilden WG-Party im Görlitzer Park stürzt sie im Vollrausch mit ihrem Vermieter, dem Kaninchen Sechser, ab. Einem schwerhörigen Nerd mit Asthma. Und weil der nicht wirklich in ihrer Liga spielt, lässt sie sich in der nächsten Szene sicherheitshalber vom Schäferhund Rex „bereinigen“.
„Welcome in Berlin!“ Hier werden Drogen genommen. Hier wird gekifft und gekotzt. Denn „You are in Berlin!“ So werden die Zuschauer im Off-Musical Wildes Berlin im BKA-Theater begrüßt. Da tanzt Wash, der schwule Ami-Hipster-Waschbär, schon mal die Oma in der ersten Reihe an, während direkt daneben Prolo-Füchsin Faye das Bier eines Zuschauers trinkt. Und auch das restliche Publikum soll nicht verschont bleiben…
Auf der Bühne geht‘s mit Gras im Görli weiter, Wash will mit einem polnischen Automader und einer schwangeren Türkentaube einen Mord aufklären und der Prenzlbiber hat auch seinen großen Auftritt.
Wildes Berlin bringt mit seinen animalischen Hauptstädtern eine schrille Fabel auf die Bühne, bei der zwischen Laktoseintoleranz, WLAN und Filmrissen am Ende doch jeder wieder nach seinem kleinen Stück Glück sucht. Oder wie es das BKA über die Premiere schreibt: „Wie Cats, nur mit viel mehr Sex und Drogen.“
Die nächsten Aufführungen finden vom 2. bis 6. November je 20 Uhr statt. Tickets kosten in der Reihe 21 Euro, am Tisch 25 Euro.