Trend: Schlager-Kitsch modernisieren
In Berlin-Mitte wohnt der gebürtige Hanauer seit Ende 2013. Auch von 2010 bis 2012 war er bereits hier zu Hause, damals in Schöneberg, danach ging es zurück in die Heimat und ein halbes Jahr nach Schweden. Dort lernte der ambitionierte Musiker beim renommierten Paulo Mendonca das Produzieren. „Die Musik war der Grund für meinen Umzug nach Berlin, ich habe die letzten vier Jahre darauf hingearbeitet“, erklärt er. Seit Juni 2014 ist Kronenberger beim Global Player Universal Music unter Vertrag. Er spielt Klavier, singt, schreibt und produziert seine Songs selbst – und er hat noch nie in einer Casting-Show mitgemacht. Seine Texte sind deutsch, melodisch, melancholisch. „Ich habe meine Musik mal Kino-Pop getauft“, lacht er. „Ich bin ein Riesen-Film-Fan und versuche das Orchestrale mit Pop zu mischen.“ Momentan komponiert er auch viele Schlager. Das sei nämlich Trend: Schlager-Kitsch modernisieren.
Sein Geld verdient Kronenberger derzeit hauptsächlich mit dem Komponieren. Im Januar 2015 soll sein Debütalbum herauskommen. „Ich hatte nie die Intention, berühmt zu werden“, betont der Wahl-Berliner. „Ich finde, richtige Promis überzeugen durch konstante Leistung wie ein Peter Maffay oder ein Herbert Grönemeyer. Ich war auch schon mal in Maffays Studio am Starnberger See.“ Überhaupt kennt Kronenberger für sein Alter jede Menge Leute: Mode-Designer Kilian Kerner gehört zu seinen Freunden, Schauspieler Samuel Schneider („Exit Marrakech“) ist ein Bekannter, für die amerikanische Band O-Town durfte er als Support spielen und mit den Produzenten der britischen Erfolgsband „Hurts“ hat er auch schon zusammengearbeitet.
Von Mitte bis nach Tempelhof
Neben dem Soho House zum Trainieren und dem Haus am See zum Arbeiten mag der Musiker das Weinmeister Hotel gern. Hier hat Kronenberger lange gewohnt, bevor er in seine eigene Wohnung gezogen ist. „Nach den Jungs von Hurts wurde sogar ein Zimmer benannt. Vielleicht kriege ich das ja irgendwann auch mal!“, sagt er grinsend. Er klingt dabei aber so gar nicht überheblich, eher bescheiden. Weder aufgesetzt noch einstudiert. „Du hättest mich mal vor drei Jahren singen hören sollen! Da wäre ich noch nicht mal in einen Recall gekommen“, erklärt er. „Ich habe geübt, geübt, geübt, zusammen mit einem Vocal Coach der Noisy Academy auf der Warschauer Straße. Und es kamen auch viele Absagen von Plattenfirmen, davon darf man sich eben nicht entmutigen lassen.“
In seinem Song „Wie früher“ geht es um die schnelllebige Zeit, Kronenberger will seine Songs wertiger machen, Liebe reinstecken, sie sollen eben nicht nur für vier schnelle Wochen Charts geschrieben werden. Das Beobachten der Leute sei die beste Grundlage für seine Songs, deshalb sitzt er auch gern einfach am Alexanderplatz und schaut den Menschen zu. Und die Liebe sei natürlich auch immer ein großes Thema. Und wie sieht es bei ihm selbst mit der Liebe aus? „Ich bin seit einem Jahr Single. Ich habe neulich ein altes Ehepaar, so um die 75, in der Bahn miteinander darüber reden hören, welche Wurst sie kaufen sollen – sowas will ich auch mal“ sagt er grinsend. Na, wenn das mal nicht bei scharenweise Mädels Herzklopfen verursacht …
Weitere Infos zu Patrick Kronenberger findest du hier. www.patrick-kronenberger.de