muxmäuschenwild Tipp #15
Ein dunkler Raum, am Ende das überlebensgroße Porträt eines Menschen. Das Bild leuchtet aus sich selbst heraus, der Blick des Porträtierten bahnt sich den Weg in unser Innerstes. Die Begegnung bewegt uns, ganz so, als würden wir uns leibhaftig näher kommen. Das Besondere: die Menschen auf den Fotos in der ATMAN Ausstellung, die gerade auf dem Gelände der Malzfabrik stattfindet, leben abertausende Kilometer entfernt in Asien oder aber sie leben gar nicht mehr. Physisch zumindest.
ATMAN ist ein Wort aus dem altindischen Sanskrit und bedeutet Seele. Es meint das unvergängliche, wahre, individuelle Selbst des Menschen. In den mehr als 3000 Jahre alten vedischen Schriften beschreibt ATMAN das, was übrig bleibt, wenn wir ganz bei uns sind, frei von allem Schein und Streben. Das also, wonach wir bei Yoga, Meditation, Coachings, Selfnessübungen und dergleichen mehr suchen.
Seine außergewöhnlichen Fotografien lassen uns den inneren Reichtum des Menschen aufs Neue entdecken, sie sind visuelles und emotionales Erlebnis zugleich. Nach dem großen Erfolg seines Buches feiert die ATMAN-Ausstellung nun Weltpremiere in Berlin. Sie ist grundsätzlich nur geführt und in kleinen Gruppen zu betreten und wird so zur meditativen und sensorischen Erfahrung, die den Besucher zwangsläufig zur Hauptperson macht. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. September und wird von zahlreichen Sideevents und Talks begleitet.