Nur noch eine knappe Woche. Dann werden im Bahnhof Gesundbrunnen die Wege für die Fahrgäste wieder kürzer. Am 9. Februar will die Bahn den so genannten Querbahnsteig vor den Zugängen zu den Bahnsteigen wieder freigeben. Mehr als ein Jahr waren die Treppenhäuser verrammelt. Auch die bisher gesperrten Aufzüge fahren ab diesem Montag wieder auf und ab. Rund 100.000 Fahrgäste, die dort nach Bahnangaben täglich um-, aus- oder einsteigen, haben es dann wieder einfacher, zum Zug zu kommen.
Bisher waren vom großen Vorplatz aus, der nach dem einstigen Hertha-Spieler Hanne Sobek benannt ist, nur der S-Bahnsteig für den Verkehr Richtung Zentrum und Ring (S 42) sowie der östliche Bahnsteig für den Fern- und Regionalverkehr direkt zu erreichen. Zu den anderen drei Bahnsteigen ging es nur mit dem Umweg über den Fußgängertunnel. Oder über die Fußgängerbrücke am Nordende des Bahnhofs. Die Zugänge waren gesperrt, weil die Bahn dem Bahnhof nachträglich doch noch eine Art Empfangsgebäude gegönnt hat.
Der Vorplatz ist benannt nach Hanne Sobek von Hertha BSC
Die Station war im Mai 2006 – zeitlich mit dem Hauptbahnhof und dem Südkreuz – in Betrieb gegangen. Ohne Empfangsgebäude. Nur die Treppenhäuser und Aufzugschächte zierten den ansonsten kahlen Hanne-Sobek-Platz an der Badstraße. Ein kleiner Kiosk, DB Service Store genannt, sowie Imbissstände waren schließlich alles, was Fahrgäste gewöhnlich mit einem Bahnhof verbinden. Pläne für einen großzügigen Bau hatte es zwar gegeben – mit vielen Geschäften, die der Bahn Mieteinnahmen bringen sollten.
Eröffnung ist wohl am 9. Februar
Allerdings ließen sich Termine beim Dachbau in Gesundbrunnen schon mehrfach nicht halten. Beim Baustart Anfang 2013 wollte die Bahn ein Jahr später, Anfang 2014, fertig sein. Doch weil die Pläne geändert werden mussten, unter anderem für die Statik des Daches, verzögerten sich die Arbeiten um ein Jahr. Probleme gab es auch, weil nach dem Entfernen der Asphaltschicht auf dem Vorplatz durch die frei gelegten Fugen Wasser auf die Bahnsteige geflossen war. Und auch jetzt hat es wieder eine kleine Verzögerung gegeben: Ursprünglich sollte der Zugang zu den Bahnsteigen über den Querbahnsteig bereits im Januar möglich sein; nun wird es wohl der 9. Februar. Auch der Kostenplan ist nicht aufgegangen: Statt 7,4 Millionen Euro wird der Bau rund 11 Millionen Euro kosten; mit Nebenkosten kommt man sogar auf 14 Millionen Euro.