Miteinander im Kiez e.V.

Die Rückeroberung der Stadt

Viele Helfer sind am 22. März beim alljährlichen Frühjahrsputz rund um den beliebten Leon-Jessel-Platz dabei.
Viele Helfer sind am 22. März beim alljährlichen Frühjahrsputz rund um den beliebten Leon-Jessel-Platz dabei.
Leon-Jessel-Platz - Seit über 10 Jahren setzt sich die Nachbarschaftsinitiative Miteinander im Kiez e.V. für die anwohnerfreundliche Gestaltung des Wohnumfeldes zwischen Pfalzburger Straße und Gieselerstraße ein. Am 22. März fand rund um den Leon-Jessel-Platz der obligatorische Frühjahrsputz statt - und wir waren dabei.

Als wir um 11 Uhr auf dem Leon-Jessel-Platz eintrudeln, ist dort schon allerhand los. Sechs, in grüne Westen gekleidete Unterstützer der Stadtteilinitiative Miteinander im Kiez e.V. – die im Jahr 2000 von einigen engagierten Anwohnern ins Leben gerufen wurde und heute von zahlreichen fördernden und aktiven Mitgliedern unterstütz wird – sind bereits fleißig bei der Arbeit. Es werden Beete geharkt, Blümchen gepflanzt, Müllsäcke gefüllt und Informationen über die Arbeit der Initiative an interessierte Passanten weitergegeben.

Trotz des vormittaglichen Trubels nimmt sich Renate Redeker, Anwohnerin und bereits seit 2001 aktive Unterstützerin des Vereins, ein wenig Zeit für uns. „Bis 1984 war das hier eine Straßenkreuzung, danach sorgten eine Eckkneipe und ein eher verwahrlostes Umfeld nicht gerade für einen hohen Wohlfühlfaktor“, erinnert sich Redeker. „Doch heute hat sich der Kiez rund um den Leon-Jessel-Platz in eine auch bei Familien total beliebte Gegend verwandelt. Ein schönes Publikum und fröhliche Leute – das zeichnet unser Viertel heute aus.“

Engagement für den eigenen Kiez

Dieser Wandel ist nicht zuletzt der Arbeit des Vereins Miteinander im Kiez zu verdanken. Mit viel Durchhaltevermögen und persönlichem Einsatz haben sich die Unterstützer der Bürgerinitiative unter anderem für neue, farbenfrohe Sitzgelegenheiten, die Anlage von Blumenbeeten, die Aufwertung der benachbarten Spielplätze, das Aufstellen neuer Fahrradständer und die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone eingesetzt. Denn zum obersten Ziel gehöre neben der Verbesserung der Wohnqualität auch die „Rückeroberung der Stadt für den Menschen“, so Redeker.

Dabei kann jeder helfen. Ob man sich nun als freiwilliger Helfer zum alljährlichen Frühjahrsputz einfindet, an heißen Sommertagen eine der bereitgestellten Gießkannen am Brunnen füllt, um das nächstgelegene Beet zu wässern, oder einfach ein paar Euro für eine neue Bank spendet  – jede Unterstützung ist willkommen. Der Einsatz der Nachbarschaftsinitiative hat dabei Vorbildcharakter: „Heute werden wir unter anderem von sozialen Einrichtungen, Kitas und Galerien aus dem Kiez bei unserer Arbeit unterstützt. Sogar ein paar Restaurants kümmern sich um das Beet oder die Baumscheibe vor ihrer Eingangstür“, freut sich Redeker. Und auch der ein oder andere Bezirkspolitiker schaut gerne beim alle zwei Monate stattfindenden Offenen Stammtisch der Nachbarschaftsinitiative vorbei.

Kleine Kiez-Idylle

Die positive Stimmung im Kiez überträgt sich sogar an einem grauen Vorfrühlingstag auf den Besucher. Die Bäume sind zwar noch kahl und es sitzen auch keine Gäste in den einladenden Restaurants am Platz – trotzdem legt der ein oder andere Passant eine Pause auf den farbenfrohen Sitzbänken ein, Kinder üben rund um den zentralen Wasserpilz das Radfahren und immer mehr freiwillige Helfer finden sich bei Renate Redeker und den anderen Unterstützern von Miteinander im Kiez ein. So kommt ein junger Mann „nur mal für eine Stunde“ zum Helfen und eine kleine Familie beugt sich einträchtig über ein zu bepflanzendes Beet und wartet auf weitere Anweisungen. Ein schönes Bild, das dem privaten Engagement des Vereins Miteinander im Kiez recht gibt: Rund um den Leon-Jessel-Platz fühlen sich die Menschen sichtlich wohl.

Weitere Infos zu Miteinander im Kiez findest du hier.

Die Rückeroberung der Stadt, Leon-Jessel-Platz, 10717 Berlin

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