Gleimviertel - Einfach mal reden. Über sich und seine Mitmenschen. Im Haus der Sinne wird am 13. August wieder der "Talk im Kiez" veranstaltet, bei dem Bewohner des Gleimkiezes Erfahrungen und Erinnerungen austauschen. Diesmal dreht sich der kostenfreie Abend um Geschichten aus der DDR-Zeit und den Kiezalltag nach der Wende.
Großstadt ist schon ein merkwürdiges Phänomen. Auf engstem Raum begegnen sich unaufhörlich Menschen … und bleiben doch stets Fremde. Sein eigenes Viertel kann man als Anwohner vielleicht geografisch umreißen: Ringbahn, Schönhauser-Allee, Eberswalder Straße, Mauerpark und Gesundbrunnen, das ist der Gleimkiez. Doch welche Menschen hier eigentlich leben, bleibt oft im Dunkeln.
Dieser Diskrepanz aus Nachbarschaft und Fremdheit geht – herrlich unaufgeregt – der Talk im Kiez auf den Grund. Alle zwei Monate lädt die Bürgerinitiative Gleimviertel unter Moderation von Rainer Krüger je drei Kiez-Anwohner zum Gespräch. Vielseitig und -schichtig geht es dabei zu, denn die Gäste sind bunt gemischt. Ob sie nun erst kürzlich hergezogen sind oder bereits ihr ganzes Leben entlang der Gleimstraße verbracht haben, spielt keine Rolle – nur zum jeweiligen Thema des Abends müssen sie etwas beitragen können. Am 13. August dreht sich alles um den großen Einschnitt, den Deutschland, Berlin und auch der Gleimkiez erfahren haben: Alltag an der Mauer, Leben nach der Mauer.
Ihre Ostbiografien werden der ehemalige Messerschleifer Bernd Fritz, die Brunnenvierteljournalistin Dominique Hensel und Buchautorin Adriana Lettrari aufrollen. Die Gefahr einer öden Polit-Talkrunde pro und contra DDR ist Dank vieler Alltagserfahrungen also abgewendet. Lebensnah und freundschaftlich wird es zugehen. Wie unter guten Nachbarn eben.
„Talk im Kiez“ im Haus der Sinne, Ystader Straße 10. Los geht es um 20 Uhr, der Eintritt ist frei! Mehr Infos finden Sie hier.