Lieber aus der Leitung

Warum unser Berliner Trinkwasser so geil ist

Zwei Wassergläser auf einem Holztisch gefüllt mit Berliner Leitungswasser.
Günstig, frisch und schnell: Berliner Leitungswasser direkt aus dem Hahn schmeckt gut.
Auch wenn Berlin eine ziemlich dreckige Großstadt ist – das Trinkwasser stammt aus uralten Quellen und hat beste Qualität. Um künftig auch unterwegs seinen Durst löschen zu können, baut der Senat jetzt ähnlich wie in Rom Trinkbrunnen im Stadtraum.

Warum Wasser in Plastikflaschen kaufen, wenn Berlin sauberes Trinkwasser in bester Qualität gratis verschenkt? Im Oktober 2018 erhielt der Senat die Auszeichnung „Blue Community“ für seine Pläne, bis Ende 2019 rund 100 neue Trinkwasserbrunnen und -wasserspender zu bauen. 30 dieser Refill-Stationen sind gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben (BWB) schon realisiert worden. 400 Millionen Euro investieren die BWB laut ihrem Vorstandsvorsitzenden Jörg Simon jährlich in die Infrastruktur der Wasserversorgung und -entsorgung.

Es reicht aber nicht, dass das Trinkwasser nur verfügbar ist: Es muss auch getrunken werden. Viele Einwohner glauben immer noch, dass das Berliner Leitungswasser nicht gut schmeckt und ungesund ist. Solche Mythen bekämpfen Initiativen wie a tip:tap, die ihren Mariannenkiez in Kreuzberg zum Wasserkiez ausgerufen haben. Das Ziel der Gründer ist es, dass mehr Menschen Leitungswasser aus dem Hahn trinken statt aus Plastikflaschen. So würden Unmengen an Plastikmüll reduziert und auch CO2 für den weltweiten Transport eingespart. Eine Blindverkostung des Vereins in der Markthalle Neun ergab sogar, dass zwei Dritteln der Befragten Leitungswasser sogar besser schmeckte als Mineralwasser aus der Flasche.

 

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Ein Beitrag geteilt von a tip: tap (@a_tip_tap) am Mai 16, 2019 um 7:31 PDT

Wasser aus der Plastikflasche oder lieber aus der Leitung?

Leitungswasser zu trinken ist außerdem besser für die Gesundheit. Wusstest du, dass Wasser aus der Leitung auf 56 chemische, biologische und physikalische Parameter, Mineralwasser dagegen nur auf 17 Stoffe getestet wird? Das Berliner Wasser stammt aus mehr als 100.000 Jahre alten Quellen und hat beste Qualität. Auch ist erwiesen, dass sich bei Hitze chemische Bestandteile der Plastikflaschen lösen, die wir dann mittrinken. Kein Wunder also, dass Forscher kürzlich Mikroplastik im menschlichen Darm gefunden haben. Statt Chemikalien nimmst du durch das Berliner Grundwasser sogar wertvolle Mineralstoffe auf wegen der vielen zerriebenen Muscheln enthält das Leitungswasser einen hohen Anteil an Kalzium- und Magnesium.

Ein weiterer Grund, das Berliner Wasser zu feiern: Es schont deinen Geldbeutel. Ein Mensch konsumiert in Deutschland im Schnitt 147,7 Wasserflaschen pro Jahr, 70 Prozent davon sind Einwegflaschen aus Plastik. Damit sparst du um die 300 Euro, wenn du auf Leitungswasser umsteigst, das nur um die 0,2 Cent pro Liter kostet. Du sparst also nicht nur Bares, sondern auch Zeit und Energie für den Einkauf und das Heimschleppen der Wasserflaschen.

Auch die Umwelt freut sich, wenn du auf Leitungswasser umsteigst. Und zwar nicht nur, weil Plastik die Meere, Strände und überhaupt die gesamte Natur vermüllt und Lebewesen tötet. Auch die Produktion von Plastikflaschen ist ressourcenintensiv. Würde die gesamte Stadt Berlin aus der Leitung trinken, ließen sich damit damit 100.000 Tonnen CO2 im Jahr sparen. Also los: auf den Hahn und runter damit! Du wirst sehen  es ist nicht so schlimm wie du denkst.

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