Bitte regional, bio und ohne Plastik!

So gestaltest du dein Leben nachhaltiger

Frisch vom lokalen Bauernmarkt schmeckt Obst und Gemüse am besten – gerade für Städter ist das aber schwierig zu bekommen.
Frisch vom lokalen Bauernmarkt schmeckt Obst und Gemüse am besten – gerade für Städter ist das aber schwierig zu bekommen.
Der Weltklimarat macht Hoffnung: die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius sei noch möglich – aber nur mit beispiellosen Veränderungen. Warum nicht mit der eigenen Ernährung beginnen? Wir haben 10 Tipps, wie du dich ganz easy gut und fair ernähren kannst.

Obst – und Gemüsekisten

Wer Lebensmittel retten will, darf nicht etepetete sein. Denn gerade krummes Obst und Gemüse, das geschmacklich einwandfrei ist, wird in Supermärkten häufig nicht verkauft. Stattdessen wird es aussortiert und sogar weggeworfen. Das Berliner Start-up Culinary Misfits findet das genau so schrecklich wie wir und verkauft deshalb nur krummes Obst und Gemüse, zum Beispiel in der Markthalle Neun. Eine tolle Idee, um Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen – und außerdem ist krummes Obst und Gemüse sowieso viel lustiger und interessanter. Neben Culinary Misfits gibt es auch noch andere regionale Obst- und Gemüsekörbe in Berlin.

Regional statt international

Die Marktschwärmer sind ein tolles Konzept – und vor allem für Stadtbewohner die Rettung! Schließlich können wir kaum jedes Mal nach Brandenburg fahren, um unseren lokalen Bioeinkauf zu erledigen. Mit dieser neuen Initiative kannst du ganz einfach online Eier, Fleisch, Gemüse oder Milchprodukte aus biologischer Haltung bestellen und an einen Sammelpunkt bei dir in der Nähe abholen. Das geht schnell, einfach und ist nicht mal teuer! Aber auch im Supermarkt solltest du so gut wie möglich darauf achten, regionale und saisonale Produkte zu kaufen. Gerade bei Superfood gilt: Es gibt fast immer eine regionale Alternative zu Chia, Goji & Co, die nicht extra importiert werden muss und genau so viele Vitamine hat. Bei Utopia gibt es viele Beispiele.

Lebensmittel retten

Als Foodsharing 2.0 könnte man den Lebensmittelretter-Supermarkt Sir Plus bezeichnen. Denn Gründer Raphael Fellmer hatte davor Foodsharing ins Leben gerufen, ein deutschlandweites Netzwerk zur Lebensmittelverteilung. Seit es Sir Plus gibt, kannst du in inzwischen vier Filialen in Berlin gerettete Lebensmittel kaufen – und das sogar richtig günstig! Wem das zu weit ist, der kann auch einfach eine Retterbox zu sich nach Hause bestellen. Auch im Restaurant kannst du Essen retten: einfach einpacken lassen und später noch einmal zum Lunch genießen. Apps wie Too good to go oder ResQ zeigen dir außerdem, wo und wann du dir übrig gebliebenes Essen in Restaurants in deiner Nähe abholen kannst – zu absoluten Schnäppchenpreisen!

Ein Beitrag geteilt von SirPlus (@sirplus.de) am 16. Nov 2017 um 3:53 Uhr

Vegan, vegetarisch oder bio: der Fleischkonsum

Ob Zuhause oder unterwegs – die Entscheidung, kein oder weniger Fleisch zu essen, hat unglaublich große Auswirkungen. Nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf deine Gesundheit. Der Trend geht zwar immer stärker zu vegetarischer oder veganer Ernährung, aber nicht jeder muss oder soll ganz auf Fleisch verzichten. Wichtig ist aber, dass du qualitatives Biofleisch kaufst. Inzwischen hat Veganer oder Vegetarier sein auch nichts mehr mit Verzicht zu tun. In Berlin gibt es inzwischen eine große Spannbreite an tollen Restaurants wie The Bowl, Vollbluth oder Superfood Restaurants.

Die Wahl des Restaurants

Auch bei Restaurantbesuchen kannst du beeinflussen, was und wie du konsumierst. Zunehmend achten Restaurantküchen genauer darauf, woher ihr Fleisch stammt oder welche Lebensmittel sie verwenden. Hierzu zählen beispielsweise das Biorestaurant Mandelbaum, May am Ufer oder die Kantine Neun. Eine Besonderheit der Gastroszene ist Restlos glücklich, das leckere Menüs mit geretteten Lebensmitteln kocht.

Zero Waste Konsum

Eine noch größere Herausforderung ist es, durch seine Ernährung so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Denn im Supermarkt sind häufig sogar Teebeutel und Biolebensmittel in Plastik verpackt! Am besten ist es natürlich, du gehst mit deinen nachhaltigen Einkaufsbehältern in den nächsten Zero Waste Laden – in Berlin gibt es beispielsweise Original Unverpackt – und füllst dir alles, was du brauchst, direkt in deine Behälter ab. Aber auch im Supermarkt um die Ecke kannst du Plastik sparen, indem du dich zum Beispiel für Produkte in Glasbehältern entscheidest und statt Plastiktüten kleine Netze für loses Obst und Gemüse dabei hast.

Überflüssiges Essen verschenken, tauschen oder spenden

Falls du zu viel Essen zu Hause hast und in den Urlaub fährst, kannst du diese Lebensmittel einfach an gemeinnützige Einrichtungen spenden oder deinen Freunden schenken. Allgemein bietet sich hier die Tafel an, ein Obdachlosenheim oder eine Suppenküche. Unter Zu gut für die Tonne findest du hierzu mehr Infos.

Kreativ sein

Viele Lebensmittel, die du normalerweise wegschmeißen würdest, kann man noch in leckeres Essen verwandeln. Der Rand von Parmesan eignet sich zum Beispiel zum Aufpeppen von Suppen, trockene Brötchen müssen nicht in der Mülltonne landen, sondern werden schnell zu leckeren Knödeln verarbeitet und altes Obst und Gemüse kann getrocknet, püriert oder eingelegt werden. Gemüseschalen und anderer biologischer Müll ist perfekt für die Herstellung von eigenem Biokompost, mit dem du deine Blumenbeete düngen kannst. Weitere tolle Tipps und Rezepte findest du bei Zu gut für die Tonne, die es auch als App gibt.

Selbst anbauen

Dieser Tipp macht Spaß und spart Geld: Bau dein Gemüse einfach selbst an! Das geht sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. Beim Urban Gardening kannst du mitten in der Stadt in einer Gruppe Gemüse und Obst anbauen und später ernten – einige Stadtgärten halten sich sogar Bienen. Falls du keinen Garten hast, kannst du Gemüse und Gewürze auch einfach auf dem Balkon anbauen oder drinnen auf der Fensterbank. Die nachhaltige Website Utopia.de gibt dir hier wertvolle Tipps.

 

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Ein Beitrag geteilt von Abigail Tarttelin ☾ (@abigailtarttelin_) am Sep 2, 2018 um 4:38 PDT

Auf faire Produkte achten

Viele leckere Produkte werden auf Kosten anderer hergestellt – entweder wird der Mensch oder die Natur für diesen Genuss ausgebeutet. Das trifft beispielweise für Palmöl, Kaffee, Soja und Kakao zu. Achte deshalb am besten darauf, faire Produkte zu kaufen und auf Palmöl-Produkte ganz zu verzichten.

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