Atmosphäre im NaNum
Ist das ein Restaurant oder doch das Atelier einer Künstlerin? Bei NaNum, was auf Koreanisch so viel heißt wie „miteinander teilen“ trifft beides aufeinander. Während draußen grünes Neonlicht brennt, erwarten dich drinnen bodentiefe Glasfronten, Holzbänke, graue Tische mit bunten Blumen, ein Piano und ganz viel Keramik auf Regalen oder auf den Fensterbrettern. Eine mitten im Raum stehende Treppe führt in den zweiten Stock. Von unten kann man riesige Gefäße erspähen: Hier befindet sich die Werkstatt und Galerie von Jinok Kim.
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Die Köchin, Keramerikerin und ausgebildete Opernsängerin lebt seit 40 Jahren in Berlin und hat vor rund zehn Jahren die Töpferei für sich entdeckt. In ihren Kreationen wird auch die koreanische Hausmannskost serviert, die du im NaNum kriegst. Das Flair ist angenehm unaufgeregt und der Ausstellungscharakter passt auch zum unmittelbaren Nachbarn: dem Jüdischen Museum Berlin. Besonders wird dein Besuch hier vor allem durch die Gastgeberin selbst, die gerne an den Tisch kommt und nach dem Befinden ihrer Gäste fragt. „Mit vollem Herzen will ich meine Gäste verwöhnen“, sagt Jinok Kim.
Essen im NaNum
Bibimbap mit selbstgemachtem Kimchi, Puffer aus Bio-Mungobohnen, Gemüse und Champignons oder scharfe Suppe mit Tofu und Schweinefleisch – die Mittagskarte in dem koreanischen Restaurant und Café ist übersichtlich, bietet aber sowohl vegetarische Gerichte als auch koreanische Klassiker, die du vielleicht schon mal getestet hast. Wir entscheiden uns für das Bibimbap und bekommen dazu eine Schale Gochujang. Die feuerrote Paste ist eine ziemlich beliebte Zutat in vielen koreanischen Gerichten, wie Tteokbokki (gebratener Reiskuchen) oder Jjigae (Eintopf mit Kimchi) und bringt Schärfe in die Geschichte. „Ich kaufe das Gochujang, aber ich würze es nach“, sagt Jinok Kim und gibt den Tipp, das Gericht gut durchzurühren. Klassischerweise müsste eigentlich ein Spiegelei drauf sein, Jinok Kim bietet eine Version mit Rührei an. Es schmeckt außerordentlich gut, der Reis wird mit etwas untergemischtem Hafer serviert und hat dadurch mehr Biss. Das Gemüse ist knackig und leuchtet in hellen Farben.
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Wer es nicht zum Mittagstisch (mittwochs und donnerstags von 12 bis 14.30 Uhr) schafft, der sollte sich ein Dinner hier nicht entgehen lassen. Das gibt’s von Donnerstag- bis Samstagabend ab 18 Uhr. Hier steht ein Menü auf der Karte, das einen noch tiefer in die koreanische Essenswelt abholt – mit regionalen Zutaten aus Deutschland als Basis. Du wählst, ob du dein Menü vegetarisch/vegan (für 40 Euro) oder mit Fleisch möchtest (45 Euro). Übrigens hat selbst das Menü mit Fleisch einen veganen Schwerpunkt für einen in die Zukunft blickenden fleischreduzierten Genuss. Die Fermentation, als fester Bestandteil der koreanischen Kultur, ist dabei der Schlüssel zu mehr Geschmack. Dich erwartet definitiv ein neues Geschmackserlebnis. Wer gerne Wein trinkt: Im NaNum gibt es eine kleine Auswahl an Naturweinen, die genau auf die Speisen abgestimmt sind.
Gut zu wissen
Die hübsche, minimalistische Keramik, auf denen das Essen serviert wird, kannst du vor Ort kaufen. Auch eine kleine Atelierführung gibt dir Jinok gern. Und: Probier unbedingt den Affogato mit selbstgemachtem Vanilleeis.