In der Bahn auf dem Rückweg bemerke ich, wie mein Gegenüber interessiert die Trinkflasche beäugt, aus der ich gerade einen Schluck genommen habe. Mein Gegenüber – das ist eine junge Frau, modisch gekleidet, mit Hipster-Tendenzen. „Was ist das denn für eine Marke? Wo hat sie die her?“ und „Wieso kenne ich die noch nicht?“ sind Fragen, die ich ihr aus dem Gesicht ablesen kann. Sollte der Blick den Claim „Every bottle saves Rainforrest“ noch erfasst haben, dann habe ich es wohl geschafft. Denn: Plötzlich bin ich Gutmensch und hip zugleich. Das Konzept von „Cuipo“ geht auf.
Punkten mit „SIGG“
Und auch während der Presseveranstaltung, die eher ein schickes „Get together“ denn eine klassische Pressekonferenz ist, muss sich Murray kritischen Fragen stellen. Ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, Glas- statt Plastikflaschen zu verwenden, will eine Kollegin wissen. Sie zielt auf die Nachhaltigkeit ab, die sich das Unternehmen auf die Flaggen schreibt. Der Firmen-Mitbegründer pariert, indem er auf interne Statistiken hinweist, die belegten, dass Glas in der Produktion sehr umweltunfreundlich sei.
Die Verbindung zu den wirklich tollen „SIGG“-Flaschen zieht er nicht. Wir schon. Anders als die hauseigenen Wasserflaschen sind diese nämlich durch und durch nachhaltig: Die Alu-Behältnisse sind wiederverwendbar und zu 100 Prozent recycelbar. Knallige Motive sind auch hier ein Blickfang.
Diese Flasche hole ich in der Bahn allerdings nicht mehr heraus – eine Überdosis Lifestyle und Gutmenschentum kann in Kombination schnell unglaubwürdig wirken.
Wer mehr zu dieser und weiteren Kooperationen wissen oder aber in der Produktpalette von „Cuipo“ stöbern möchte, der kann das hier tun.
„Um es ehrlich zu sagen: Ich war von der Szenerie ein bisschen befremdet: Den Regenwald rettet man doch nicht in einem Luxushotel. Die Kombi von Lifestyle und Gutmenschentum hat für mich hier nicht funktioniert. Meine abgestaubte SIGG-Flasche werde ich dennoch gerne benutzen – denn hier geht das Konzept der Marke wieder voll auf. „