Eine seit Ende April verfügbare kostenlose App für Android- und iOS-Geräte dient als virtueller Führer und Audioguide durch den Gedenkort Rummelsburg. Per QR-Code können an verschiedenen Stellen auf dem Gelände an der Hauptstraße Fotos, Dokumente und Zeitzeugeninterviews abgerufen werden – passend und ergänzend zu den Infotafeln vor Ort. Der Gedenkort war am 12. Januar im Beisein von Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD), dem Kurator der Ausstellung Thomas Irmer, mehreren Zeitzeugen und weiteren Gästen eröffnet worden.
Zeitzeugen berichten
Nach Entstehung der DDR wurde der Komplex zur zentralen Haftanstalt für Ost-Berlin. Weiterhin sperrten Justiz und Behörden dort Menschen wegen ihres angeblich asozialen Verhaltens ein; ebenso wie politische Häftlinge, die oft mit Straftätern in der Zelle saßen.
Mit Hilfe der App können nun die Geschichten von eingesperrten Obdachlosen, Prostituierten, jüdischen oder politischen Häftlingen ausführlicher nachvollzogen werden. Sehr eindrucksvoll sind dabei vor allem die Interviews, wie auch Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro findet: „Besonders bei den Zeitzeugen möchte ich mich für ihren unschätzbaren Beitrag und der Arbeitsgemeinschaft „WIR erinnern“ für ihre Initiative bedanken. Ohne dieses Engagement wäre die Dokumentation des hier geschehen Unrechts in dieser Qualität für die kommenden Generationen nicht möglich gewesen.“
Erhältlich ist die App zum Gedenkort bei iTunes sowie im Google Play Store; die entsprechenden Links findet ihr auf dieser Webseite. Die Software kann außerdem über die QR-Codes vor Ort heruntergeladen werden.