In einem Triptychon ist eine schwarze Figur mit einem roten Drachen in der Hand zu sehen. Erst klein und fern, kommt sie im zweiten Bild näher; sicher hält sie den Drachen in der Hand. Im dritten Bild fliegt der Drachen an die Ecke des Bilderrahmens. Wohin wird der Drachen fliegen, wird er herunterfallen oder kann der Mensch ihn kontrollieren? Das Spiel geht im Kopf des Betrachters weiter.
Die Frage von Balance und Scheitern stellt sich auch im zweiten Triptychon: Eine Figur balanciert auf einem Seil, unten stehen Menschen und jubeln; im zweiten Bild fällt der Seiltänzer und die Menschen rennen in alle Richtungen davon; im dritten Bild ist, wo einst Mut und Sensation zu sehen waren, nur noch Leere. Das gleiche Triptychon gibt es noch einmal in einer Schwarz-Weiß Ausgabe.
Der deutsch-bulgarischen Künstler Mario Lischewsky beherrscht unzählige Stilformen, Sujets und ein großes handwerkliches Können. Neben antiker und christlicher Symbolik gibt es bulgarische Landschaften in der Austellung zu sehen. Der Maler benutzt knallbunte Neonfarben, dann wieder zarte Auquarelle und intensive Kohlezeichnungen. Manche Bilder sind auch einfach in Schwarz gehalten.
Mit einem Stipendium kam Lischewsky 2001 von Sofia nach Berlin, wo er seitdem lebt und arbeitet. Seit 2008 ist er Dozent für Figürliches Zeichnen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Dies ist die fünfte Ausstellung des jungen Künslers im Bulgarischen Kulturinstitut Berlin und zeigt eine kleine Auswahl seines künstlerischen Schaffens.
Zu sehen ist „Life is Live“ vom 13. Februar bis zum 11. März immer montags bis freitags im Bulgarischen Kulturinstitut. Der Eintritt ist frei.