Gustavo heißt mit bürgerlichem Namen Gustavo Penalver Vico. Geboren wurde er 1939 im spanischen Cartagena. Als er sieben Jahre alt war, siedelte seine Familie nach Mallorca über. Als angehender Künstler geriet er schon in jungen Jahren in Konflikt mit dem faschistischen Franco-Regime, das zu dieser Zeit in Spanien herrschte, weil er kritische Bilder zu politischen Themen malte. Er wurde von den Franquisten auf eine schwarze Liste gesetzt und bekam jede Nacht Drohanrufe. Als Folge dessen verließ er Spanien, lebte zunächst in Frankreich, dann in Belgien und landete schließlich in Berlin, wo er von 1975 an 20 Jahre lang lebte.
Seine Werke veränderten sich in dieser Zeit, die Farben wurden heller, die Bilder weniger düster. In Deutschland gehört er zu den bedeutendsten spanischen Künstlern seiner Zeit. Heute lebt er wieder auf Mallorca und betätigt sich weiterhin künstlerisch. Über 4000 Bilder hat er in seinem Leben schon gemalt, sie in über 150 Ausstellungen gezeigt – müde wird er trotzdem nicht. Dass er überhaupt so gut malen kann, grenzt an ein Wunder. Ihm fehlen nämlich von Geburt an acht Finger. Aktuell arbeitet er weiter an verschiedenen Bildern und Skulpturen. Sogar ein Hotel mit seinem Namen und natürlich auch seiner Kunst gab es in Prenzlauer Berg einst, heute ist es ein Holiday Inn Hotel, aber seine Kunstwerke in den Zimmern sind zum Teil geblieben. Außerdem hat er Ende der 1990er Jahre die Außenfassade eines Hauses in Fennpfuhl gestaltet und bleibt durch diese Designs der Stadt Berlin weiterhin verbunden.
Die Ausstellung in Berlin
In Berlin werden bis März nur Kunstwerke ausgestellt sein, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind. Es gibt farbenfrohe Entwürfe, sowie unterschiedliche Siebdrucke und bunte, großflächige Ölgemälde. Sie alle zeigen Menschen, Tiere oder Gegenstände, die Gustavo auf der Straße gesehen und künstlerisch verfremdet hat. Außerdem sind noch von Gustavo gestaltete Tassen, Keramik-Dachziegel mit Fantasiemotiven, Kacheln aus einem Keramik-Wandbild, Bronzestatuen und Weinflaschen mit von ihm entworfenen Etiketts zu sehen. Alle seine Werke stehen im Kontrast zur sonst eher tristen Eingangshalle des rbb-Fernsehzentrums. Sie beleben den Raum und bringen das ganze Foyer zum Leuchten.
Die Ausstellung „GUSTAVO Aus Liebe zur Farbe“ ist vom 27. Januar bis zum 8. März 2015 geöffnet. Die Bilder sind im Foyer des rbb-Fernsehzentrums ausgestellt. Von Dienstag bis Freitag kann man sich die Bilder von 11 bis 18 Uhr ansehen, an den Wochenenden von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen gibt es immer sonntags um 14 Uhr von Gustavos Tochter, Bettina Neumann. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.