Neuer Drink aus Berlin

Nicht die Bohne!

Kaffeekirschen, Wasser, Citrusfrüchte und Kohlensäure - sonst braucht man nichts für ŝelosoda.
Kaffeekirschen, Wasser, Citrusfrüchte und Kohlensäure - sonst braucht man nichts für ŝelosoda.
Potsdamer Straße - Berlin bekommt einen neuen Szene-Drink. Und der macht auch noch ein richtig gutes Gewissen. Für ŝelosoda wird ein bislang überschüssiges Produkt aus dem Kaffeeanbau zu einer kalorienarmen, koffeinhaltigen und richtig leckeren Limo weiterverarbeitet.

Erfunden hat das Ganze Kaffee-Expertin Laura Zumbaum, die beim Coffee Circle und der mymuesli-Sparte Green Cup Coffee so ziemlich alles über der Deutschen liebstes Heißgetränk gelernt hat. Etwa, dass ein großer Teil der sogenannten Kaffeekirsche, also der Frucht, in deren Inneren sich die begehrten Bohnen befinden, einfach weggeschmissen wird. Fruchtfleisch und Schale sind quasi reines Abfallprodukt – obwohl in ihnen so viel mehr steckt. Jede Menge Aroma, Koffein und sogar einige antioxidative Stoffe nämlich, wie Laura beim Kick-Off ihrer neuen Limo ŝelosoda (ŝelo = Epseranto für Hülse, Schale) in der Anna Jill Lüpertz Gallery erklärt.

Für ihren Drink werden die getrockneten und „ent-bohnten“ Kaffeekirschen einfach mit heißem Wasser übergossen, mit etwas Zitronen- und Orangensaftsäure versetzt und mit Kohlensäure angereichert. Mehr nicht. Heraus kommt ein nicht zu süßes, aromatisch leicht an Mate-Tee erinnerndes Getränk mit einem erfrischenden Hauch von Säure. Und das schmeckt nicht nur pur ziemlich lecker, sondern zum Beispiel auch mit Gin aufgegossen als Cocktail. Mit einem Nährstoffgehalt von nur etwa 20 Kalorien und drei Gramm (Frucht-)Zucker je 250-Milliliter-Flasche sowie dem anständigen Koffeingehalt von einem doppelten Espresso trifft ŝelosoda nicht nur den Geschmack junger Hauptstädter.

Denn auch wer den nachhaltigen Gedanken schätzt, wird von Lauras Limo nicht enttäuscht. Schließlich wird die Wirtschaftlichkeit einer Kaffeepflanze durch die Nutzung der Schale um 50 Prozent gesteigert. Das beweist die 160 Hektar große Plantage in Panama, von der Zumbaum ihren Rohstoff bezieht. Dort wird die getrocknete Kaffeekirsche nach dem Entfernen der Bohne eben nicht weggeworfen, sondern aufbereitet und weiter vertrieben. Ein Projekt das Schule machen und den Kaffeebauern einen neuen Absatzmarkt eröffnen soll. „Der Aufguss aus der Kaffeekirsche wird etwa in England schon vereinzelt an Kaffee-Gourmets ausgeschenkt. Ich möchte daraus einen Drink für jedermann machen“, erklärt Laura. Wir jedenfalls haben schon mal eine neue Lieblings-Limo!

ŝelosoda bekommst du schon jetzt in einigen ausgewählten Berliner Adressen, etwa bei Distrikt Coffee oder Ben Rahim zum Preis von 3,30 bis 3,50 Euro pro Flasche. Am 23. Juli eröffnet außerdem ein Online-Shop. Weitere Infos erhältst du hier.

Anna Jill Lüpertz Gallery, Potsdamer Straße 98A (2. Hinterhof), 10785 Berlin

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