„Uns beiden ist im persönlichen Alltag beruflich und privat aufgefallen, wie stark die fortschreitende Vernetzung Einfluss aufs Leben nimmt“, erklärt Annika Dipp. „Ich habe selbst lange verweigert, ein Smartphone zu nutzen. Dann habe ich eines geschenkt bekommen – und schon in zwei Wochen hatte ich mich an mein ausgelagertes Gehirn gewöhnt. Das ist Wahnsinn! Man benutzt seinen eigenen Speicher nicht mehr, sondern nur noch das Gerät.“
Organisation von Workshops und Day Offs
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, um Stress abzubauen und Menschen zur Reflexion über den Umgang mit digitalen Medien anzuregen, gibt es Offlines. Zum Kernangebot der Agentur mit Sitz in Lichtenberg gehören eintägige Workshops mit Digital-Coaches.
Natürlich sehen Dipp und Hormann auch die positiven Aspekte, welche die Fortschritte in Sachen Technologie und die Digitalisierung mit sich bringen. „Zu den negativen wollen wir aber ein Gegengewicht bieten“, meint Dipp. „So gibt es auch immer mehr Forschung zu dem Thema und aktuelle Untersuchungen belegen, dass Smartphone oder Laptop im Schlafzimmer die Schlafqualität stören und zwar aufgrund des blaustichigen Lichts. Dadurch ‚denkt‘ der Körper nämlich, es wäre Tag und stellt sich entsprechend anders ein. Deshalb ist unser Tipp: alle Displays aus dem Schlafzimmer verbannen, auch den digitalen Wecker!“ Zu ihren weiteren Ratschlägen zählt etwa, sich eine Armbanduhr anzuschaffen, denn gerade viele Jugendliche würden nur noch ihr Handy als Uhr nutzen. Auch das Einrichten von ganz klaren Offline-Zeiten empfehlen die Experten; zum Beispiel an einem Abend in der Woche keines der Geräte anzuschalten, sondern mal mit Freunden zu kochen oder Ähnliches.
Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich für Veranstaltungen anzumelden, gibt’s unter www.offlines.net
„Sich online einen Offline-Tag zu buchen, klingt zunächst mal ziemlich quer, wie ich finde. Das Start-up hat mich aber mit seiner Ausrichtung zum Nachdenken angeregt. Ich kann mich nämlich an meinen letzten Tag offline auch nicht erinnern. Höchste Zeit für Digital Detox – dafür brauche ich aber wohl Urlaub.“